1. Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 02


    Datum: 02.10.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    ... verschwendete sie keinen Gedanken; ihr Körper war von dem überstandenen Kampf, der Hängepartie und den sonstigen Mühen derart erhitzt, dass ihr der Schweiß noch immer in Bächen über die Kopfhaut, Schläfen, Brust, Arme und Schenkel lief. Um keine weitere Zeit sinnlos verstreichen zu lassen, lief sie los. Sie ließ die große Halle hinter sich, in welcher die Taratzen ihnen zuvorgekommen waren und dies mit ihrer Ausrottung bezahlt hatten, und spurtete die Treppen hinunter.
    
    Merdu! Es ist meine Schuld! War ich es nicht, die eigenmächtig entschieden hat, dass wir erst das Gelände ausspähen sollten? Hätte ich auf Juefaan gehört, wären wir in die Katakomben gegangen, statt hoch hinaus!
    
    Auch wenn sie sich beherrschte, sie konnte nichts dagegen tun, die Vorwürfe trieben in ihrem Kopf umher und knabberten an ihrer Vernunft. Aber nur kurzweilig.
    
    Je weiter sie nach unten hetzte, umso mehr drängte sie die Schuldfrage von sich. Dies waren Entwicklungen, die niemand vorausahnen konnte. Ebensogut hätte ihnen in den Kellergewölben etwas drastisches widerfahren können. Auf diese Dinge hatten die Sterblichen nur begrenzt Einfluss.
    
    Obwohl sie schneller die Stufen hinabstürmte, als noch bei ihrem Aufstieg -- und als es sicher war -- erreichte sie das Erdgeschoss ohne Probleme. Nichts brach ein und keine Kreatur fiel sie an. Offensichtlich hatten sie alle - männliche wie weibliche - Taratzen erwischt. Aruula eilte nach draußen, tauchte wieder in den Sonnenschein, orientierte sich und ...
    ... umrundete das Gebäude.
    
     Was soll ich Maddrax nur sagen? Oder Rulfan? Oh, ihr Götter, dass wird er uns nie verzeihen!, dachte sie vergrämt, während sie durch den Sand watete und über Beton und Steinbrocken kletterte, die die Größe von Holzkarren hatten. Bald kam sie in Sichtweite der Absturzstelle, die länglicheren Leichname der Rattenmutanten dienten ihr als Wegweiser.
    
    Die Sonne blendete sie, halb blind schlitterte sie eine sandige Verwehung hinunter, die mit hervorragenden Trümmern durchsetzt und übersät war. Sie wich im letzten Moment einem Hindernis aus und bremste ihre Rutschpartie ab, strauchelte zu den Toten hin.
    
    Hier war Schatten, der Schatten der Ruine, sie konnte die Stelle genauer in Augenschein nehmen. Konnte sich von Juefaans Tod überzeugen. Konnte ihm die letzte Ehre erweisen. Sich von ihm verabschieden. Ihn bestatten... doch was sich ihr offenbarte, ließ sie an ihrem Verstand zweifeln.
    
    Was...? Was bei Wudan...? Wo ist er? Wo ist er hin? Juefaan! Wer hat dich geholt?
    
    Ungläubig starrte die Barbarin den aufgewühlten, blutverschmierten Boden vor sich an. Sie sah die zwei verrenkten und zerschlagenen Taratzen, deren Pupillen leblos in den Himmel gerichtet waren, aber keinen Juefaan!
    
    Fassungslos drehte sie sich um die eigene Achse, suchte die nähere Umgebung ab, aber auch dort war er nicht zu finden. Die Leiche, oder der Körper ihres jungen Gefährten war verschwunden!
    
    Das ist nicht möglich... ich habe doch leibhaftig gesehen, wie er hier unten ...
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