1. Die Geliebte des Kardinals


    Datum: 26.09.2018, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... zwei Fingern erkundet, fährt er machtvoll dazwischen. Mit einem derben Schipfwort auf den Lippen nähert er sich von hinten, zieht Pietro an den Haaren weg, schlägt ihm mehrmals auf die Backen und droht ihm mit weiteren Prügeln, wenn er ihn noch einmal erwischen würde.
    
    Beim Gedanken daran, wie er Pietro auspeitschen würde, wird der Kardinal seltsam erregt. Eine Geißelung in der Zelle wäre doch passend in der Fastenzeit? Wohlige Schauer laufen ihm über den Rücken, wenn er an Folterungen und strenge Befragungen denkt.
    
    Lucrezia wirft dem erzürnten Kardinal einen strahlenden Blick zu. "Oh, Giuliano! Ich glaube ich spüre Leben in meinem Bauch!"
    
    Der Kardinal kann dieser liebreizenden Schönheit einfach nicht widerstehen. Er umfaßt das nackte Mädchen zärtlich und küßt sie auf Stirn, Mund und Brüste.
    
    "Oddio, amore mio!", seufzt der Kardinal. "Komm und laß mich Deinen süßen Leib spüren. Zeig mir, daß meine Lenden die Kraft haben, einen Sohn zu zeugen, einen Erben für dieses Gut und die anderen Besitzungen."
    
    Nackt wie sie ist, folgt ihm Lucrezia in das Schlafzimmer mit dem großen Himmelbett und dem freien Blick auf die von mächtigen Mauern umgebene Stadt Colle di Val d'Elsa. Sie begehrt ihn und kann es kaum erwarten, ihm den ersehnten Erben zu schenken.
    
    Das Verbotene der Liebe zu einem Kirchenfürsten wird hier am Land unwichtig. Giuliano ist ihr Mann, der Herr dieses Besitzes und sie ...
    ... unterwirft sich gerne seinem Willen.
    
    Er mag es, sie zu fesseln und zu züchtigen. So als ob er ihr damit die Buße für ihre gemeinsamen Sünden auferlegen wollte. Dennoch ist er nicht so pervers wie der Borgia, der es angeblich sogar mit seiner leiblichen Tochter treibt. Giulia Farnese, "la bella Giulia" erwartet das Kind des Heiligen Vaters.
    
    Der Kardinal schäumt, wenn er an den Saustall des Katalanen in der ewigen Stadt denkt. "Zur Stadt hinaustreiben sollte man dieses verdorbene Gesindel!"
    
    Doch heute will er nur einfach sein Vergnügen haben mit seiner Lukrezia. Mit vier Lederbändern fesselt er die nackte Geliebte an die dunklen Eckpfosten des Bettes. Er holt die Lederpeitsche aus dem Schrank in der Ecke und fragt: "Lukrezia, bereust du deine Sünden? Willst Du zur Buße die gerechte Strafe dafür empfangen?"
    
    Das Mädchen erzittert. Matt nickt sie mit ihrem Kopf. Schweiß bricht ihr am ganzen Körper aus. Sie windet sich in den fesseln. Giuliano ist ein gelehrter und mächtiger Mann. Sie vertraut sich ihm an. Egal, was er mit ihr vorhat, es wird zu ihrem Besten sein, ist sie fest überzeugt.
    
    Da legt der Kardinal die Peitsche zur Seite. Pietro hat sie wohl viel mehr verdient als dieses sanfte, stille und gehorsame Mädchen. Er drückt ihr einen liebevollen Kuß auf die geschlossenen Augen und verläßt das Schlafzimmer.
    
    "Was wird er mit mir tun, wenn er wiederkommt?", fragt sich Lukrezia ängstlich. 
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