1. Der Pornograf XI - 23


    Datum: 04.09.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    Band 11 -- Planung Osten
    
    Die Abenteuer eines älteren Fotografen
    
    Kapitel 23 -- Die Fahrt nach Polen
    
    Es war unser letzter Tag in Prag und vor allem zur Erholung gedacht, denn die vergangenen drei Tage hatten es schon in sich. Die Concierge hatte sich für mich bereits kundig gemacht und umgehört: Avis bot einen Ford Galaxy zu einem akzeptablen Preis, mit dem ich auch nach Polen fahren durfte. Damit hatten wir gar nicht gerechnet, dass viele Autovermieter die Fahrt nach Polen ausschlossen. Der Grund war mehr als simpel: Diebstahlgefahr. Als ich den Wagen abholte, erfuhr ich, diese Gefahr galt vor allem für Warschau. Unsere Hotel in Ratibor verfügte zum Glück über eine Garage. Mit dem Wagen herum zu fahren war gar nicht geplant, er diente nur dem Transport.
    
    Doch noch war es früher Morgen. Gemütlich trafen wir uns zum Frühstück. Meine Tochter machte einen mehr als zufriedenen Eindruck. Eine Katastrophe schien ihre Nacht nicht gerade gewesen zu sein, das beruhigte mich wenigstens halbwegs.
    
    Das Wetter war tragbar, wenn der Himmel auch bedeckt war, aber der kalte Wind von vorgestern fehlte wenigstens. Wir beschauten uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten, die wir nicht kannten. Zum Mittagessen fanden wir eine Kneipe, die zwar gut besucht war, sie war zudem billig, aber nicht so ganz unser Geschmack. Kommt halt vor in der Fremde, wenn man sich nicht auskennt.
    
    Bereits um vier Uhr waren wir wieder zu Hause. Ich ging noch schnell ein paar Besorgungen machen und holte dann ...
    ... den Galaxy. Im Hotel hatten sie eine Garage, wo ich ihn unterstellen konnte. Als ich auf unser Zimmer kam, was musste ich sehen? Mein ganzes Team saß da, trank vergnügt Kaffee und aß Kuchen. Eine Spende von Egon.
    
    „Greif zu, es ist genug da", wurde auch ich eingeladen. Das wollte ich natürlich nicht versäumen.
    
    „Und gibt es für heute Abend Pläne?", wollte ich dann doch wissen.
    
    „Nemec hat mich für heute Abend in die Disco eingeladen", sagte Pele. „Ich denke, das rundet mein Bild von Prag noch etwas ab. Er hat versprochen, mich um Mitternacht nach Hause zu bringe, und er weiß, dass wir morgen früh abreisen."
    
    „Na gut, notfalls kannst du ja im Auto auch ein wenig schlafen, die Rückbank ist breit genug", gab ich meine nicht verlangte Zustimmung. „Und ihr, Britta und Egon?", fragte ich weiter.
    
    „Morgen wird es wahrscheinlich eine langweilige Fahrerei", seufzte Egon, "die wir alleine bewältigen müssen. Ich hab schon gefragt, die Schwestern haben keine Lust zu fahren und Pele hat nicht genug Praxis. Dazu ist Schnee angesagt, an der Nordgrenze von Tschechien."
    
    „Auch das noch", maulte auch ich. „Aber wie kommen wir sonst nach Ratibor. Wie lange denkst du denn, dass wir überhaupt fahren, diese 320 km?"
    
    „Also in Ostdeutschland hätte ich mit 50 Kilometern die Stunde gerechnet, also gut 6 Stunden. Dazu eine Stunde Mittagspause. Rechnen wir noch mit Wartezeiten an der Grenze, also gut acht Stunden", kam die etwas frustrierende Antwort.
    
    „Das könnte das Übel an den Reisen ...
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