1. Die Fahrt ins Glück (1)


    Datum: 01.09.2018, Kategorien: Medien,

    ... gleich fahren!“ ein leichtes Stöhnen war schon zu vernehmen. Oder bildete ich es mir nur ein?
    
    „Na und, wo liegt das Problem?“
    
    „So nicht, ich werde die Kugeln verlieren, dass weißt Du doch!“
    
    „Dem kann abgeholfen werden, guck mal,“ mit den Worten zeigte ich Ihr den Latexslip. „Zieh ihn an und Du hast mit verlieren keine Schwierigkeiten!“
    
    Ein kleines Glitzern war in ihren Augen zu sehen. Zierte sie sich nur um die Spannung zu erhöhen? Der Verdacht lag nahe. Nach einigem hin und her ließ sie sich dann doch
    
    „überreden“ und wir saßen endlich im Auto. „Los geht es, auf ins Glück!“ konnte ich mir nicht verkneifen. Rund 280 Kilometer
    
    lagen vor uns und ich war gespannt, wie die Fahrt verlaufen würde.
    
    Quasi zur Einstimmung für ich die 12 Kilometer bis zur Autobahn nicht auf dem direkten Weg sondern erst noch durch die Innenstadt – wenn man unseren Ort als „Stadt“ bezeichnen kann. Mehrer Kurven und Kreuzungen galt es zu fahren – besonders freute ich mich jedoch auf die lange „Marktstraße“ mit ihrem rumpeligen Kopfsteinpflaster. „Muß noch zum Bankautomat, wird nicht lange dauern!“ war meine lapidare Erklärung.
    
    Ihr könnt mich einen Hellseher nennen oder auch nicht, denn genau das was ich erhofft und vorausgesehen hatte geschah: Ihr Teint bekam einen kleinen Rotstich und ihr Atem ging merklich flacher. Mit den Worten „bin sofort wieder da“ wollte ich aussteigen als ich bemerkte, dass auch sie ihre Autotür öffnete. „So kann ich nicht fahren, da werde ich ...
    ... verrückt. Die Dinger müssen weg!“ mit diesen Worten wollte sie aussteigen. „Wenn Du jetzt aussteigst und „ohne“ fahren willst, bleiben wir hier. Dann fahre ich mit Dir nirgendwohin!“ Ich hatte Angst um die Überraschung die ich für das Wochenende sonst noch eingefädelt hatte und reagierte wohl etwas schroff. Erstaunt sah sie mich an. „Würdest Du das wirklich machen? Das glaub ich nicht!“ Schon stand sie vor dem Auto.
    
    „Glaub mir, wir bleiben hier und fahren keinen Meter weiter!“ Mit großen Augen sah sie mich an. So kannte sie mich nicht. Aber, glaubt mir, in ihren Augen meinet ich erneut dieses verräterische Funkeln zu sehen. Nach langen und bangen Sekunden drehte sie sich rum und stieg wieder ein. Das Geldabheben ging schnell und schon nach kürzester Zeit saß ich wieder hinter dem Steuer. Starterknopf und ab – bevor Sie es sich wieder überlegt. „So, es kann jetzt endgültig losgehen!“ drhete ich mich zu ihr um. Keine Antwort ein böser Blick traf mich. So blieb es bis wir die Autobahn erreicht hatten „Still ruhte der See!“
    
    „Ob das gut geht? Hast Du jetzt überzogen? War das doch zuviel?“ vor lauter Fragen an mich selbst konnte ich mich kaum auf das Fahren konzentrieren. Fast hätte es gescheppert weil ich das Ende der Beschleunigungsspur verpasst hatte. Vollbremsung mit quietschenden Reifen um nicht unter einem LKW zu landen. Eigentlich eine Gelegenheit um zu meckern und zu schimpfen. Aber von rechts kam nichts! Nur ein tiefer Seufzer oder war es doch etwas anderes?
    
    Aus den ...