1. Eheleben ist Nicht Langweilig 02


    Datum: 07.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Beobachtungsposten, jetzt beginnt die aktive Zeit der Eulen! Man glaubt es kaum, aber nachts sind diese kleinen Faulpelze so flink, wenn sie die Mäuse jagen. Zu Fuß!" - "Wie können Sie die denn in der Dunkelheit überhaupt sehen?", fragte André mit hochgezogener Augenbraue. "Nachtsichtgerät, mein Freund! Unverzichtbar für die Eulenbeobachtung, mit einem guten Teleobjektiv. Nun gut, ich lasse euch zwei mal alleine. Sieht man sich vielleicht morgen oder übermorgen wieder hier am Hafen?", fragte Norbert, worauf ich zaghaft nickte und mir sicher war, dass André hinter mir keine Miene verzogen hatte. "Wunderbar, gute Nacht euch zwei Turteltäubchen!", rief Norbert und zog von dannen.
    
    "Erster Abend, eine Insel, wo es genau einen Deutschen gibt, und in den müssen wir gleich am Anfang hineinlaufen...", seufzte André. "Komm schon, er ist vielleicht etwas eigen, aber doch ganz lieb. Zumindest sind hier keine Ballermann-Proleten.", antwortete ich und fügte hinzu: "Ich bin jetzt doch schon ziemlich müde. Gehn wir zurück ins Hotel und kuscheln noch ein bisschen?" - "Ich bin auch müde. Willst du laufen oder sollen wir uns ein Taxi gönnen?" - Ich nahm das Angebot dankbar an, denn ich spürte die Müdigkeit mittlerweile auch in allen Knochen. Flug, Bus und Fähre, Sex und Spazieren waren doch nicht spurlos an mir vorüber gegangen.
    
    Wir fanden den Taxistand am zentralen Platz und mussten warten, bis der erste Fahrer seine Zigarette ausgedrückt hatte. Verschwitzt, etwas schmerbäuchig und mit ...
    ... einem breiten Grinsen fragte er uns in gebrochenem Englisch, wohin des Wegs und woher wir kämen. André nannte ihm den Namen des Hotels - was ihm ein kurzes Zucken der Augenbrauen bescherte - und unser Heimatland, was den feisten Chauffeur dazu anstiftete, sofort auf noch weniger verständliches Deutsch umzusteigen. "Rein in Taxi - andere Seite - wir gleich da!" Ich links, André rechts - und vorne ein Typ, der offenbar seinen Führerschein im Lotto gewonnen hatte.
    
    Natürlich stellte er seinen Spiegel so ein, dass er mich im Blick hatte, natürlich war sein Blick während der Fahrt häufiger im Rückspiegel als auf der Gott sei dank komplett leeren Straße und natürlich blieb mir nicht erspart, jedes Mal, wenn ich seinen Blick im Spiegel traf, ein Lecken über die Oberlippe, die hochgezogenen Brauen oder ein Zwinkern zu sehen. Die vielleicht vier Minuten Fahrt fühlten sich wie eine Ewigkeit der peinlichen Stille an, auch weil André leicht abwesend schien. Oben angekommen verließen wir den lüsternen Fahrer mit einem halbherzigen Gruß und betraten das Hotel über die spätabends geöffnete Bar.
    
    Viel war nicht los in der Bar: ein, zwei gesetztere Paare, eine Altherrenrunde und an der Theke - Sara, im Gespräch mit dem jungen Barkeeper. Ihre Erscheinung blies meine Müdigkeit in einer Sekunde davon: Blass geschminkt hatte sie die roten Haare streng zu einem hohen Pferdeschwanz zurückgebunden und der kirschrote Lippenstift betonte einen Schmollmund, für den ich getötet hätte. Hauteng lag ein ...