Eheleben ist Nicht Langweilig 02
Datum: 07.10.2017,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... bestreiten zu können. Im Hotel war kaum noch jemand zu sehen, nur der Portier empfahl uns ein Fischrestaurant am Hafen, das wir sicher ein andermal besuchen würden, wenn wir nicht gerade vom langen Tag halb verhungert sein würden.
Auf dem Weg ins Dorf genossen wir die Aussicht von den kleinen Vorsprüngen der Straße hinab über die Bucht, an der sich der Fischerhafen und die kleine Altstadt drängten. Endlich Flitterwochen, endlich verheiratet, endlich Ruhe und Zeit zu zweit, die wir uns besonders an diesen einsamen Ecken in stiller Umarmung mit tiefen, liebevollen Küssen nahmen, bevor unten am Meer das geschäftige Treiben eines kleinen Ferienorts wieder die Oberhand gewinnen würde.
Angesichts Andrés knurrenden Magens entschieden wir uns, die Altstadtbesichtigung zu verschieben und schon bald landeten ein großer Salat und eine Grillplatte vor uns auf dem Tisch einer kleinen Taverne am Rand des Hafens. Ich hatte meinen Hunger bis dahin kaum wahrgenommen, wurde aber durch den Essensgeruch angeregt und im Handumdrehen schienen die Teller schon wieder leer.
"Sehr, sehr lecker! Auch darauf hab ich mich gefreut. Was für ein perfekter Tag, und wir haben noch 20 davon!" seufzte André und griff nach meiner Hand. "Ja, drei Wochen...nur für uns" schwärmte ich etwas träumerisch und nahm noch einen Schluck Wein. Hier im Süden war selbst der Hauswein vollmundig und süffig, sodass sich die Flasche unmerklich schnell geleert hatte. "Noch ein Eis? Als Dessert käme mir das gerade ...
... recht", fragte ich meinen Frischangetrauten, der mir zustimmte. Wir bezahlten und machten uns auf die Suche im Ort.
Viele Kinder rannten auf dem zentralen Platz herum, alle möglichen Sprachen durcheinander schreiend und im interkulturellen Fangenspielen vereint; die Erwachsenen bevölkerten die umliegenden Cafés, Bars und Restaurants. An einer Eisdiele mit einer langen Schlange nahmen wir je eine Kugel in der Waffel und spazierten die Hafenpromenade entlang auf der Suche nach einem freien Plätzchen auf einer Bank mit Blick auf den mittlerweile nächtlichen Horizont mit dem sich im Wasser spiegelnden Mondschein.
Wir fanden ein Plätzchen neben einem älteren Herrn, der alleine in aller Seelenruhe das Wasser und die Szenerie beobachtete. Wortlos bedeutete er uns, dass wir uns setzen dürften, sodass wir davon ausgingen, dass er ein Einheimischer sein müsse. Wir ließen uns das Eis schmecken und turtelten wie frisch Verliebte, tuschelten über die Freuden des Urlaubs und genossen den Ausblick, beobachteten die Kinder und versuchten, die verschiedenen Sprachen der Passanten zu identifizieren - meist Englisch oder Holländisch, dazu die Einheimischen und sogar ein paar Russen.
Ich erschrak ziemlich, als uns unser Banknachbar nach einer Weile plötzlich und unvermittelt ansprach: "Schön, ein bisschen Deutsch hier zu hören!" Hatte er wirklich unsere ganzen Albernheiten während des Eisessens gehört und verstanden? "Oh entschuldigen Sie, hab ich Sie erschreckt? Das wollt ich nicht. Sie sind ...