1. Strafe 04: Straflager


    Datum: 27.08.2018, Kategorien: BDSM

    ... fragte er ihn leise: „Warum eigentlich Hase? Hat das was zu bedeuten?"
    
    Der Angesprochene antwortete mit zittriger Stimme: „Das ist hier der Spitznamen für alle, die aus meinem Land kommen."
    
    Er hatte gar nicht gewusst, dass der Hase auch Ausländer war.
    
    Obwohl es allerstrengstens verboten war, tauschten sie ihre richtigen Vornamen aus, nahmen diese aber, solange sie hier eingesperrt waren, nicht ein einziges Mal in den Mund.
    
    „Ich heiße eigentlich Mike!" und er ergänzte nach einer kurzen Pause: „In Wirklichkeit heiße ich anders -- aber das ist jetzt zu kompliziert..."
    
    „Ich heiße Ralf."
    
    *
    
    Nach Ablauf der anderthalbwöchigen Überwachung auf der Krankenstation wurden Mike und er direkt in die Arrestzellen verbracht, wo sie ihre drei Tage absitzen mussten.
    
    Sie waren während der folgenden drei Wochen durchgängig zum Strafexerzieren eingeteilt.
    
    *
    
    Dann geschah etwas völlig Unvorhergesehenes.
    
    Die Regierung des Landes wurde gestürzt. Man sprach von einem Militärputsch.
    
    Das Leben im Straflager ging zunächst unverändert weiter. Doch es schienen immer weniger Wärter im Camp zu verbleiben. Wurden sie für Einsätze gegen Protestierer abgezogen? -- Man hörte jetzt immer öfter von bürgerkriegsähnlichen ...
    ... Zuständen.
    
    Die Lage schien auch für sie allmählich brenzliger zu werden: Aus dem nahen Gefängnis waren Schüsse zu hören. Hatte es womöglich Tote gegeben?
    
    Anfangs der folgenden Woche fuhr schließlich eine Lastwagenkolonne vor, um sie abzutransportieren. Die einen waren fest entschlossen, die Mitfahrt zu verweigern, da man ja nicht wissen konnte, was mit einem passieren würde. Womöglich hielt man sie unterwegs für Militärs und man würde sie angreifen. Oder man geriet jetzt unter Rebellen und würde vom Militär angegriffen. Die anderen sahen es als das einzig Richtige an, hier so schnell wie möglich zu verschwinden. Und zu diesen gehörten auch er und Mike. Am Ende blieb ihnen sowieso keine andere Wahl, denn man zwang sie mit vorgehaltener Waffe aufzusitzen. Die Lagerbesatzung hatte sich unterdessen vorsorglich aus dem Staub gemacht.
    
    Es stellte sich heraus, dass man an eine Eliteeinheit geraten war, die im Auftrag einflussreicher Familien ihre missratenen Söhne, Neffen und Enkel aus dem Lager herausholen und außer Landes bringen sollten. Man fuhr sie tatsächlich bis zur Landesgrenze, die sie zu Fuß überquerten. Auf der anderen Seite wartete bereits Mikes Vater und rief ihnen entgegen: „Willkommen zu Hause!"
    
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