1. Die Vertreibung aus dem Paradies 01


    Datum: 11.08.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... Geburten dabei ist. Das tut echt so scheiße weh ... wenn Männer die Kinder bekämen, wäre die Menschheit schon ausgestorben. Die würden einfach sagen, leck mich, auf die Krämpfe kann ich verzichten."
    
    Adam grunzte einen unverständlichen Widerspruch.
    
    „Im Gemeinschaftsraum probten gerade ‚The Shepherds' für einen Auftritt bei uns. Die kamen dann rauf und brachten mir ein Ständchen. Mit voll aufgedrehtem Verstärker, die Spinner. Aber David hat einfach geschlafen. In einem Hundekörbchen, was anderes hatten wir nicht für ihn. Dann kam zum Glück meine Mutter mit ihren beiden Schwestern aus dem Osten. Sie brachten Geld, Windeln und Kinderbett mit. Ich hab geheult vor Freude."
    
    Maria nahm einen großen Schluck Kaffee. „Tja, und seitdem wohne ich da und versuche Mutter und Studentin gleichzeitig zu sein."
    
    Adam fragte vorsichtig nach: „Und der Vater?"
    
    Maria sah ihn an, zögerte mit der Antwort. „Du wirst es nicht glauben, aber ich hatte wirklich nur an einem einzigen Tag in meinem Leben Sex. Da ist es passiert. Der Erzeuger verschwand gleich darauf auf Nimmerwiedersehen."
    
    „Zur Hölle mit ihm", ergänzte sie mit einem gequälten Lächeln, „aber mein erstes Mal mit ihm, das war wirklich gut. Einfach himmlisch." Sie blickte Adam jetzt direkt in die Augen. „Sowas wünsche ich mir noch mal. Das ist mein Problem: Im Scheunentor bin ich von bekloppten Spinnern umgeben und an der Uni von schüchternen Jungs, denen ich nicht zutraue, zu wissen, was eine Frau braucht."
    
    Maria legte ...
    ... ihre Hand auf seine, betrachtete die Anordnung ihrer Hände auf dem Tisch, als wäre es ein Kunstwerk. „Aber dir würde ich zutrauen, es richtig zu machen."
    
    „Äh", fiel Adam ein, dann verstummte er. Sein üblicher Reflex war, die Hand sofort wegzuziehen. Aber diesmal lag er mit sich selbst im Widerstreit, was er tun sollte. Diese verflixt hübsche Maria hatte ihn verhext oder sowas. Jedenfalls kam er zu keinem Entschluss. Und so ließ er sie weiter seine Hand streicheln.
    
    „Mal was anderes", fing sie an. „Das Stadtplanungsamt hat doch sicher auch andere Kontakte? Für sozialen Wohnungsbau oder so?"
    
    „Ja sicher, wieso?"
    
    „Hol mich da raus." Sie drückte seine Hand. „Sei mein Held, Adam, hol mich aus diesem Drecksloch raus und beschaff mir ne bezahlbare Wohnung. Und ich zeige dir, dass es noch was anderes gibt als das Paradies mit Eva." Sie blickte auf, sah ihn herausfordernd an.
    
    Er saß wie versteinert da, aber innerlich fochten seine widerstreitenden Gefühle einen wilden Kampf aus. So kannte er sich gar nicht. „Ich kann nichts versprechen, was eine Sozialwohnung angeht. Aber als Teil eines Deals zwischen Stadt und Scheunentor könnte es klappen, ja."
    
    „Ich kann auch nichts versprechen, was den Scheunenrat angeht. Ob sie sich auf deine Vorschläge einlassen."
    
    „Und das andere, das hast du nicht ernst gemeint, oder?"
    
    Sie hielt jetzt seine rechte Hand in beiden Händen, streichelte sie pausenlos.
    
    „Mach dir keine Sorgen wegen Eva. Ich weiß, dass du ihr gehörst und bei ihr ...
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