1. Heißer Herbst 10 - Elf Zentimeter oder gar vierzeh


    Datum: 05.08.2018, Kategorien: Humor

    ... Manu, „sie müssen dir ja nicht gefallen, du musst sie auch nicht kaufen, nur probieren und deine Muschi sehen lassen.“
    
    Susi seufzte. Sabine ging ihr ab. „Versuchen wir es halt dort bei ‚Heely’s‘!“, und steuerte auf den vierten Laden zu, mustert die ausgestellten Luxusstöckelschuhe und schaute leicht verzweifelt aus der knappen Wäsche. Da baute sich ein junger Verkäufer neben ihr auf:
    
    „Kann ich ihnen irgendwie helfen?“ Susi fuhr erschrocken herum, sie hatte ihn gar nicht bemerkt. Mmmh, der Junge sah lecker aus, irgendwie ähnlich wie Max, aber männlicher. Wahrscheinlich war er schon alt genug dazu, zwanzig oder einundzwanzig.
    
    „Oh! Ja, also ich suche Schuhe mit hohen Absätzen, vierzehn Zentimeter oder so …“
    
    „Elf“, sagte der Verkäufer. Als er Susis irritierten Blick bemerkte, erklärte er: „Elf Zentimeter, das ist das höchste.“
    
    „Ich will aber vierzehn!“, beharrte Susi bockig
    
    „Vierzehn gibt es nur mit Plateausohlen, das sind dann Strip-Schuhe, für professionelle Stripperinnen, nichts für junge Damen.“
    
    „Woher wollen Sie wissen, dass ich eine Dame bin?“, fauchte Susi. „Haben Sie jetzt so etwas oder nicht?“
    
    „Haben schon, aber ich würde dringend davon abraten“, argumentierte der Verkäufer. „So etwas tragen manchmal Nutten, vorzugsweise die kleinen …“ Er lief rot an, als sein Blick auf Manu fiel, die feixend die Szene beobachtete und schon mal ihren Block zog.
    
    „Ich will sie sehen!“, rief Susi uneinsichtig und der Verkäufer verschwand im Lager. Manu schüttelte ...
    ... den Kopf und verdrehte die Augäpfel.
    
    „Hier, bitte!“ Der Verkäufer war wieder da und hielt Susi ein geradezu groteskes Paar mit spitzen Fingern vor die Nase, so als handle es sich um etwas unanständig Riechendes.
    
    Susi strich ihren Rock nach unten und setzte sich vorsichtig. Der Verkäufer kniete und hielt ihr den einen Schuh hin. Jetzt musste es passieren! Manu zückte den Kugelschreiber, um das erste Häkchen auf Susis Checkliste anzubringen. Susi hob ein Bein, da sprang der junge Mann plötzlich auf und stürzte in Richtung Lager davon. „Mir fällt da grad was ein, das könnte Ihnen gefallen!“
    
    Seufzend schlüpfte Susi ohne Hilfe und ohne Publikum in die Abscheulichkeit mit vierzehn Zentimetern Stöckel und fünf Zentimeter Plateausohle. Vorsichtig erhob sie sich und machte kleine Gehversuche, die fatal endeten. Plötzlich kam sie aus dem Gleichgewicht, versuchte, sich mit einem schnellen Schritt wieder zu fangen, stolperte über eine Beinstütze und stürzte seitlich über die niedrige gepolsterte Rückenlehne der nächsten Wartebank. Die plüschige Sitzfläche milderte den Sturz zwar vorerst, aber Susi rutschte dennoch mit dem ganzen Oberkörper über den Rand. Dumpf knallte ihr Hinterkopf auf den roten Teppichboden, benommen blieb sie liegen, Kopf unten, Beine oben und der Minirock war bis über die Taille nach oben, beziehungsweise in diesem Fall, nach unten geschlagen. Grinsend registrierte Manu die Reaktionen einiger Kunden und Passanten und machte reihenweise Häkchen. „So, das wär ...
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