Liebe Tod und Neuanfang 06
Datum: 01.08.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... müssen."
Ich hätte nie gedacht, dass eine so kleine Person so viel essen könnte. Da kam ich fast nicht mit. Das Gute daran war allerdings, dass genau zu sehen war, dass sie keinerlei Einschränkungen hatte, was das Essen anging. Es war eher erstaunlich, wie sie aß.
Ich zog es vor, eher geordnet vorzugehen. Die Brötchenhälfte wurde sorgsam geschmiert, die Butter in jeden Winkel verteilt und dann ordentlich belegt. Man hätte es auch ein Beamtenbrötchen nennen können. Vollkommen akkurat eben. Dazu wurden die ersten zwei Brötchen mit Wurst und die nächsten mit Marmelade gegessen.
Bei Eva war das ganz anders. Vielleicht als eine Art Ausgleich für ihren Beruf. Als Sekretärin wurde eigentlich Ordnung vorausgesetzt. Ihre Brötchen waren unordentlich belegt und sie aß alles durcheinander. So sah ich das erst Viertel mit Lachs in ihr verschwinden. Dann folgte ein Honigviertel, dem wiederum eines mit Mettwurst anhing. Rührte ich sorgfältig meinen Kaffee um, reichten bei ihr zwei Umdrehungen. Es war so wenig, das sich nicht einmal die viele Milch darin richtig verteilte. So löste sich sicher der reichliche Zucker nicht auf, der darin versenkt worden war.
Aber egal, es war interessant ihr dabei zuzusehen. Was aber nicht nur an Eva lag, sondern weil ich Menschen generell gerne dabei beobachte, wenn sie etwas tun. Das konnte ich als Kind schon gut. Wenn zum Beispiel Straßenbauarbeiten waren, dann konnte man mich garantiert in der Nähe finden.
Nach dem vierten Brötchen, jawohl, ...
... vierten, stöhnte sie auf einmal auf und ließ das letzte kleine Fitzelchen vom vierten Brötchen sinken. „Ich kann nicht mehr!", sagte sie und stöhnte ein weiteres Mal auf. „Ich bin gesättigt, da passt nichts mehr hinein!" Dabei rieb sie sich den Bauch.
Ich grinste sie an und sie zurück. „Ehrlich, ich habe eine Plauze, als wenn ich schwanger wäre. Schau mal!"
Sie stand auf kam zu mir und ich drehte mich in ihre Richtung. Dann öffnete sie den Gürtel und hob das Oberteil hoch. Und tatsächlich, darunter kam wirklich eine kleine Kugel zum Vorscheinen, die gestern nicht da gewesen war. Ich musste noch stärker grinsen, denn ich hatte einmal etwas Ähnliches gesehen.
Die Buschmänner in Afrika machten es ähnlich. Wenn sie etwas gefangen hatten, aßen sie so viel sie konnten davon, denn sie hatten keinen Kühlschrank und hatten es nie gelernt, etwas haltbar zu machen. Wenn sie sich dann alles verputzt hatten, denn sah es bei ihnen ähnlich aus, wenn auch noch ausgeprägter.
Als Eva dort vor mir stand, konnte ich es nicht lassen und legte eine Hand auf die Kugel. Dann streichelte ich ihr darüber und grinste weiter in mich hinein.
„Ja, grins du nur. Wenn ich zunehme, dann sieht das gleich fürchterlich aus. Bei euch Großen verteilt sich das besser. Also musst du in Zukunft darauf achten, dass ich nicht so gemästet werde. Sonst ist bald vorbei mit schlank!"
„Was hältst du davon, wenn du einfach weniger isst?", fragte ich sie im Gegenzug.
„Sehr witzig. Bei der Auswahl. Wenn ...