1. Ladyluck 01: Ausgepackt


    Datum: 24.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... bitte“, halte ich sie davon ab, direkt in der Vereinzelungsschleuse zu verschwinden. „Die Handtasche bitte auch aufs Band.“ Ihr Mundwinkel zuckt gereizt, aber sie stellt ihr Louis Dingsda-Täschchen neben die Tüte. Das Band läuft los, während sie in die Schleuse tritt und dann plötzlich, als sich die Tür bereits hinter ihr zu schließen beginnt, wieder herausspringt. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen, als die Tür sie in den Hintern stupst, dass die Frau gegen den Tresen stolpert.
    
    „Stopp!“, herrscht sie mich an. Mit voller Stimme, aber trotzdem leise. Als wolle sie gleichzeitig flüstern und schreien.
    
    „Was ist denn los?“, frage ich erstaunt. Ihr Gesicht ist perfekt auf harte Geschäftsfrau gestylt, schön und unnahbar. Ebenmäßiger Teint, sauber gezogene schmale Augenbrauen, blassrot geschminkte Lippen. Eine etwas zu spitze Nase mit etwas zu scharfer Kante lässt sie wohl immer ein wenig verkniffen wirken, aber warum schaut sie mich jetzt an wie eine strenge Lehrerin, die einen nichtsnutzigen Schüler zur Ordnung ruft?
    
    „Geben sie mir sofort meine Handtasche zurück!“, kommandiert sie, diesmal weniger leise. Dafür schiebt sie den Unterkiefer vor, es sieht irgendwie merkwürdig aus.
    
    „Das geht nicht.“ Stimmt sogar, die Vorschriften sind da eindeutig. Gerade weil sie die Handtasche nicht in die Kontrolle geben wollte, muss ich sie jetzt kontrollieren. Wäre ja noch schöner, wenn jemand, der eine Waffe an der Kontrolle vorbei schmuggeln will, einfach wieder gehen könnte, falls ...
    ... es schief geht.
    
    „Sofort!“ Hysterisch zappelnd streckt sie sich über den Tresen, versucht, die Tasche zu greifen, aber das Band hat Louis-Dingsda schon außer Reichweite befördert.
    
    „Was machen sie denn da?“ Ich greife ihren schlanken Arm, schiebe sie energisch zurück. Ihre Wangen sind gerötet, sie guckt leicht gestört. „Kommen sie bitte durch die Schleuse auf die andere Seite“, fordere ich gereizt.
    
    Horst Herbert guckt jetzt auch zu uns rüber. Die Frau hat offenbar keine Lust, weitere Aufmerksamkeit zu erregen und folgt meiner Aufforderung. Die Schleuse akzeptiert ihre Ausweiskarte, lässt sie durch. Währenddessen blicke ich auf den Sicherheitsmonitor, der ihre Taschen durchleuchtet. Erst mal die Einkaufstüte. Hab ich’s doch gewusst: High Heels mit Stiletto-Absätzen. Eigentlich sind das gefährliche Waffen, aber nein, die Vorschriften sagen: das ist Mode.
    
    Als ich Louis-Dingsda durchleuchte, wird mir alles klar. Ich erkenne das Gerät sofort. Nicht, dass es mir bei der Arbeit je untergekommen wäre, aber in der Ausbildung hat man es uns gezeigt. Damit wir die Situation unauffällig über die Bühne bringen, wenn es uns mal passiert. Und das war der einzige Teil der Ausbildung, den sich garantiert alle gemerkt haben.
    
    Es fällt mir ausgesprochen schwer, ein Grinsen zu unterdrücken. Aber ich will noch nicht verraten, dass ich sie durchschaut habe. Das hier ist zu gut, ich will es noch ein wenig auskosten. „Kommen sie bitte mal mit, sie müssen ein Gepäckstück identifizieren“, ...
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