Chiyo – Im Schatten der Zeit Teil 02
Datum: 19.07.2018,
Kategorien:
Inzest / Tabu
(Teil 2, überarbeitete Fassung)
Die Story ist mit diesem Teil abgeschlossen.
Anmerkung:
Dass es mir in diesem Zweiteiler nicht um den Sex an sich geht, dürfte jedem klar sein, der die Story im Ganzen gelesen hat.
Ich versuche einen Blick in jene 'Leere' zu werfen, in den schmalen Spalt, der sich auftut, wenn überkommene Werte sich auflösen und in eine Suche nach neuen Orientierungsmöglichkeiten münden.
„Chiyo" steht für diesen „punktuellen Wechsel", der unverhofft über sie kommt und in eine vermeintliche Leere mündet.
Ich habe die Bedeutung der Namen der Protagonisten in Teil 01 entsprechen angegeben. Erschien mir wichtig.
Die Frage, die ich mir gestellt habe lautet:
„Kann sich „Chiyo" (Zeitalter, Wechsel) als 'Person' in ihrer Situation tatsächlich frei Entscheiden, eine Wahl treffen, wohin ihr Weg sie führen soll?"
Danke für Euer Interesse und für Eure Kommentare.
LG
Andy43
Alle Personen in dieser Geschichte sind über 18 Jahre alt
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Chiyo -- Lichter der Nacht
Mit hereinbrechender Dunkelheit änderte sich die Mimik der Stadt. Über dem alltäglichen, angestrengt geschäftigen Antlitz der Metropole legte sich ein zunehmend entspanntes Lächeln. Die Flut der Blechlawine schwappte zurück in die Vororte, aus denen sie am frühen Morgen entsprungen war. Zurück blieben diejenigen, welche bis tief in die Nacht hinein am Schreibtisch saßen, sie zum Tage machten. Jene Weißhemden, die vor ihren Bildschirmen im kalten Bürolicht mit dem ...
... Rücken zur verglasten Welt sitzend, einen kleinen Lichtpunkt hinterließen; Machiavellisten, hinter schimmernde Mosaiksteine in den Fensterfassaden der Lichttürme. Sie waren nicht anders als jene, mit einem süffisanten Schmunzeln aus dem farblosen Dunkel tretende Gestalten, welche nunmehr mit dem letzten Sonnenstrahl erwachten; erweckt von den blinkenden Neonröhren, deren grell bunte Glashäute nur eine Tünche war und auf ihre unnachahmliche Weise, dass in ihnen funkend kühle Licht verschleiernd, eine künstliche Welt kolorierten.
Chiyo schloss leise die Tür hinter sich und schlug den Kragen ihres Mantels hoch. Es war in den letzten Tagen kühl geworden. Sie nahm einen tiefen Atemzug.
Das Gefühl der Anspannung, das sie noch vor wenigen Augenblicken in sich trug, wich im selben Moment und verwandelte ihr Bedenken in eine Gleichgültigkeit, die sie sich sehnlichst herbei gewünscht hatte. Eine Gleichgültigkeit, nicht im Sinne einer negativen Bewertung, als sei ihr alles nichts und nichtig.
Es glich eher einer ehrfurchtsvollen Demut vor den Dingen, vor jeglichem Handeln, vor jeder endgültigen Entscheidung.
Denn all ihr Tun, jede ihrer Entscheidungen habe einen Wert, einen Sinn, dachte Chiyo. Ein und denselben.
Amaya, ihrer Mutter, waren die kleinen Veränderungen an Chiyo´s Verhalten nicht entgangen. Sie sorgte sich, nahm sie doch an, dass ihre Tochter das Studium vernachlässigen könnte, um stattdessen zu viel Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Ihr Vater schwieg zu ...