1. Im Zwinger


    Datum: 03.10.2017, Kategorien: Medien,

    ... hinter dem Mann mit der Flinte der Wolf verbirgt. Die Spannung steigt.
    
    Langsamen Schrittes tritt er hervor. Die Sonne wirft
    
    ihre Schatten und lässt sie so noch länger wirken.
    
    „DirtyRose, vermute ich?“, fragt er eleganter, als ich vermutet habe, und streckt ihr die Hand hin.
    
    „DirtyRosé, wenn ich bitten darf.“, sie streicht sich die Haare nach links und erwidert seinen Gruß nicht. Ihr Blick geht nach unten: „Roséwein mit einem Schuss O-Saft, Muskat und Zimt“
    
    „Entschuldige, bitte!“, sein versöhnlicher Ton stimmt sie milde, „Hast du gut hergefunden?“
    
    Sie sieht ihn an und lächelt: „Ja. Es war etwas schwierig, aber dank deiner Karte ging es ganz gut.“
    
    „Ja, es ist leider nicht einfach, solche Orte zu finden. Im Wald wär es einfacher gewesen. Ist das wirklich in Ordnung für dich?“, sein Tonfall wird fast väterlich.
    
    Ein Blitz durchzuckt ihre Augen und ein verschmitztes Grinsen breitet sich aus: „Ist es verwerflicher, einem jungen Mädchen in einem öffentlichen Gebäude aufzulauern oder sich als junges Mädchen“, ihre Stimme wird leiser und sie spricht jedes Wort bedächtig aus, „von eine Mann im Brunnen verführen zu lassen?“
    
    Sie hat ihn. Er hat sich zu ihr gesetzt und den Kopf zu ihr geneigt. Die beiden trennen nur wenige Centimeter.
    
    „Es ist dein erstes Mal, oder?“, fragt er heiser, aber noch beherrscht.
    
    „Ja. Hast du sowas schon öfter gemacht?“, fragt sie zurück.
    
    „Nicht hier. Aber immer nur Parks sind langweilig, irgendwann wird man des Grüns ...
    ... überdrüssig und die Insekten nerven.“, antwortet er.
    
    Sie lachen. Ihre Haare werden vom Wind verweht.
    
    „Du bist ein schönes Mädchen, Rose… Rosé. Wirklich.“, auf einmal wirkt er fast verschüchtert, als fiele es ihm schwer, jemandem ein echtes Kompliment machen.
    
    „Du auch, WoodenWound. Gar nicht wie ein Krimineller“, grinst sie.
    
    Sein Blick wirkt kurz wie versteinert, bevor er die Ironie versteht: „Nun ja, wenn hier etwas kriminell ist, dann die Tatsache, dass wir uns laut Parkordnung nicht hier treffen dürften und ich das als Anwalt eigentlich wissen müsste!“ Seine Lippen sind jetzt fast vor ihren.
    
    „Zu spät!“, haucht sie ihm entgegen.
    
    Danach ist Schluss. Ich verstehe nichts mehr. Obwohl es bis auf das Echo umherwehender Blätter und Früchte totenstill ist, höre ich nichts. Der Wind verwischt jedes Wort. Ich kann nur zusehen.
    
    Er küsst sie. Erst langsam, dann immer stürmischer. Man sieht, dass er sich beherrschen muss, um nicht sofort über sie herzufallen. Seine Hand fährt unter den Saum ihres Sommerkleides und bewegt sich langsam auf und ab. Ob sie ein Höschen trägt? Sie öffnet die Beine leicht und mit einem Mal ist er ihn ihr. Die Beule, die sich auf seiner Hose abzeichnete, wird größer. Sehnsüchtig liebkost er ihren Hals, während sie die Augen geschlossen hat und sich in seine Umarmung fallen lässt. Zärtlich streift sie ihm über die Beule und beugt sich vor, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Seine Augen erhellen sich. Sie grinsen. Dann sinkt sie wieder in seine Arme. ...
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