1. Sekretärin Gesucht


    Datum: 18.07.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... zweimal umsteigen musste und es schon fast dunkel wurde, als Alina endlich an dem Gebäude angekommen war. Um diese Uhrzeit schien wohl nicht mehr viel in dieser Gegend los gewesen zu sein und nur noch in der obersten Etage brannte Licht. Alina drückte auf den Klingelknopf der Immobilien-Firma und kurz darauf ertönte dann auch schon das Signal, dass sie die Eingangstür aufziehen konnte. Sie orientierte sich an einem Schild im Flur und wusste, dass sie zu Fuß bis in die oberste Etage gehen musste, weil es keinen Aufzug gab. Oben angekommen zupfte sich Alina dann noch einmal ihre Weste und den kurzen Saum von ihrer Shorts zu Recht. Dann strich sie sich den langen, blonden Pferdeschwanz über die Schulter und ging durch eine durchsichtige Glastür in den Vorraum von dem Büro herein. Sie kam an eine Rezeption, an der sich aber niemand mehr befand. Anscheinend waren um diese Uhrzeit auch schon alle Angestellten weg gewesen. Und als Alina sich dann umschaute, kam da auf einmal dieser unverschämt gut aussehende, junge Mann aus einer Tür heraus, der sich ihr auch gleich freundlich vorstellte.
    
    „Du musst wohl die Alina sein. Mein Name ist Martin Schneider.", sagte er und gab der bildhübschen Blondine zur Begrüßung seine Hand. Alina war ganz angetan davon, wie attraktiv der Mann gewesen war. Er schien vielleicht Anfang oder Mitte dreißig gewesen zu sein, trug einen schicken, schwarzen Nadelstreifenanzug mit einem kleinen Anstecktuch an einer Seite und hatte schulterlange, dunkle ...
    ... Haare, die er mit viel Gel an seinem Kopf zurück gekämmt hatte. Kurz gesagt: er war ein gut aussehender Mann, ganz nach Alinas Geschmack, womit sie hier eigentlich nie gerechnet hätte.
    
    „Hi!", brachte sie nur kurz heraus, als sie ihm verlegen die Hand schüttelte. Und kaum hatte sie das ausgesprochen, kam sie sich auch schon so blöd und unerfahren vor. Doch was hätte sie denn auch anderes sagen sollen? So sportlich und dynamisch, wie dieser Martin Schneider gewesen war, hatte sie ja auch kaum noch irgendetwas anderes hinzufügen können. Und obwohl Alina wusste, wie gut sie mit der kurzen Hose und den flachen Stiefeln aussah, kam sie sich jetzt auf einmal so nackt und schlecht bekleidet damit vor. Um sie herum war ja alles so professionell und seriös gewesen, dass sie sich mit ihrer Shorts und ihrer Strumpfhose auf einmal wie ein kleines Mädchen vorgekommen war, dass um einen Praktikumsplatz betteln wollte. Am besten hätte sie sich doch den schicken Hosenanzug oder zumindest eine lange Hose angezogen, doch dafür war es ja jetzt zu spät gewesen.
    
    Martin Schneider erzählte ihr noch irgendetwas von einem anderen Vorstellungstermin, der gerade erst vorbei gewesen wäre, aber so ganz genau hatte Alina ihm sowieso nicht zugehört. Viel zu sehr war sie von seinen dunklen Augen und der Art, wie er sie anschaute und mit ihr redete, abgelenkt gewesen. Er passte einfach ganz genau in dieses perfekte Umfeld. In dem Vorraum von der Firma war alles weiß und elegant gehalten, mit großen, teuren ...
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