Gefangene der Leidenschaft
Datum: 07.07.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... den Luxus, diesen Sommer Sandaletten zu tragen. Dies lag natürlich auch daran, dass sie als junge, gutaussehende Frau oft auch in die Rolle der dekorativen Begleitung für ihre Vorgesetzten schlüpfen musste. Vermutlich war dies auch der Grund, warum man ihr einen großzügigen Spind gegeben hatte, in dem sich diverse Kleidungssets befanden. Natürlich war dies sexistisch, aber wenn sie ehrlich war, gefiel Sabine diese Rolle. Sie genoss es, beliebt zu sein.
„Ich denke, ich kann auf einen Anwalt verzichten", meinte der alte Mann mit einem Lächeln, welches diesem knackigen Hintern der halb so alten Frau galt. „Aber ein Verzicht auf die Handschellen wäre ebenfalls sehr wünschenswert. Mir tun die Arme langsam weh."
„Sicher", meinte Sabine. „Los, nehmt sie ihm ab."
Einer der Polizisten holte seine Schlüssel hervor. Er traute dem alten Mann nicht, der am Stadtrand in einer Zigeunersiedlung wohnte. Auch wenn Adrian Zilkin eine für Mitglieder seiner Volksgruppe unglaublich weiße Weste hatte, gab es doch immer wieder Verdachtsmomente. Dass es bei dem Fall um die Tochter des konservativen Spitzenpolitikers ging, machte die Sache noch heikler.
Himmelreich hatte den Polizisten den Fall oberflächlich erklärt, und auch, wenn man Herrn Zilkin bis jetzt nichts nachweisen konnte, stand er im Verdacht, die 21-jährige Beate entführt und in ein Bordell nach Asien verschleppt zu haben. Der einzige Beweis war jedoch ein Video, welches zeigte, dass er Beate zum Flughafen brachte. Danach war ...
... das Mädchen verschwunden und tauchte nur noch in Pornos auf, die man im Internet finden konnte. Die männlichen Beamten hatten diese natürlich alle gesehen. Es waren Pornos, in denen die junge Deutsche von Asiaten und Schwarzafrikanern brutal gefickt wurde. Zilkin dafür grob anzufassen, bedeutete für die Männer aufgrund der dünnen Beweislage die einzige Genugtuung.
Nachdem Adrian die Handschellen abgenommen worden waren, folgte der Mann in seinen dunklen Klamotten aus Leder und Leinen der Frau in den Verhörraum. Er knetete sich die Handgelenke und blickte dabei immer wieder auf Sabines Hinterteil, welches den Kreislauf des alten Mannes anregte. Sie deutete ihm, Platz zu nehmen, und im Vorbeigehen hob er die Hand und seine etwas längeren Fingernägel kratzten spielerisch über Sabines Unterarm.
Ein Schauer jagte über den Rücken der jungen Kommissarin. Und sie blickte dem Mann, der nicht größer als sie war, tief in die dunklen Augen, wobei sie sich fast in ihnen verlor. Auch ihr Herz schlug nun schneller. Sie legte ihre Hand auf die Stelle, die er gerade berührt hatte, und folgte den Konturen der leichten Kratzer, die an einer Stelle ihre Haut eingerissen hatten.
„Was sollte das?", fragte Sabine fassungslos.
„Entschuldigung", meinte Adrian mit seiner rauchigen Stimme. „Aber das musste sein."
Sabine schluckte, ließ es aber dabei bewenden. Sie ahnte nicht, dass dies der Anfang von ihrem Verhängnis sein würde. Der alte Zigeuner hatte den Nagel seines Zeigefingers mit ...