1. Succubus I T06.2


    Datum: 03.07.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... entgegen spuckte und zu ihm sagte: „So wirst du mich nicht besiegen, es gehört schon etwas mehr dazu, als mich mit deinem Elbenblut zu vergiften." Der Fremde giftete zurück: „Ich könnte dich mit meinen Pfeilen an den Wagen nageln Dämonenbrut und dich dann in aller Ruhe ausweiden, bis du darum bettelst, dass ich dir endlich den Kopf abschlage. Doch ich bin nicht hier um einen Krieg mit der Unterwelt zu entfachen, ich bin hier um dich zu warnen Dämon. Der Pfeil in deinem Bein dient nur dazu, dich etwas in deiner Beweglichkeit einzuschränken. Ich weiß wie schnell du bist."
    
    Tara dämmerte es, dass sich ihr Bruder und der Fremde nicht zum ersten Mal begegneten und ihr war klar, dass sie hier einem ernstzunehmenden Feind gegenüberstand. Der Fremde stand nun gut 20 Schritt von ihnen entfernt und ließ seinen Bogen langsam sinken. Tara konnte ihn nun gut erkennen. Der Fremde trug zerlumpte Kleidung und sein ganzes Erscheinungsbild hatte nun gar nichts mit dem gemeinsam was sich Tara unter einem Elben vorstellte. Sein Haar hing ihm fettig in der Stirn, sein langer Bart war ungepflegt und deutlich roch sie seinen intensiven Schweißgeruch. Nur seine Augen hatten einen erhabenen jedoch kalten Glanz.
    
    „Wenn du nicht hier bist um zu kämpfen", richtete Christoph seine Frage an den Bogner, „was soll dann dieser nächtliche Angriff auf meine Gefährtin und auf mich?" Raciel antwortete spöttisch: „Meinst du ich komme frohlockend bei dir mal eben so hereingeschneit und bitte um eine Audienz? ...
    ... Mit einigen Blessuren bei dir kann ich mir sicher sein das du meinen Worten sicherlich Gehör schenkst." Und an Tara gewandt sprach er weiter: „Das mit euch bedaure ich zutiefst, es lag mir fern euch Schaden zuzufügen hübsches Kind, es war von mir nicht geplant, dass meine Kumpanen über euch herfallen, doch sie hatten durch euren lieblichen Anblick wohl den Verstand verloren." Tara heuchelte Dankbarkeit und nickte leicht.
    
    Der Fremde schaute auf den vor ihm liegenden röchelnden Hund als er wortlos eine Pergament-Rolle aus seinem Umhang zog und sie Christoph vor die Füße warf. Tara war schneller als ihr Bruder, hob das Pergament auf und entrollte es. Ihr Bruder schaute zuerst fassungslos dann voller Missmut auf die Zeichnung die sein Gesicht zeigte, darunter stand etwas geschrieben, doch Tara konnte es nicht lesen.
    
    „Ich dachte das würde dich interessieren", sagte der Fremde, „wie du siehst, komme ich nur um dich zu warnen. Nicht wir sind auf der Jagd nach dir, sondern deine eigene Brut fordert deinen Kopf." Daraufhin drehte er sich um und verschwand ohne ein weiteres Wort in die Nacht.
    
    Obwohl Tara tausende von Fragen hatte, gab es im Augenblick wichtigeres. „Goliath!" Taras Stimme riss Christoph aus seiner Lethargie, „Chris bitte hilf mir, Goliath stirbt wenn wir ihn nicht versorgen." Tara machte sich um Christoph keine großen Gedanken, da sie nicht wusste wie gefährlich die Wunde in seinem Bein für ihn war. Sie nahm an, die Verletzung würde sich in den nächsten Minuten ...