1. Succubus I T06.2


    Datum: 03.07.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Namen hatte die Frau hier draußen verloren, sie sollte doch verschont werden? Es gehörte nicht zu seinem Plan unschuldige zu quälen. Auch wenn es sich hierbei wohl um eine Dirne handelte. Schnell holte er drei weitere Pfeile aus dem Köcher und feuerte sie ab. Surrend bohrten sich zwei der Pfeile in Rolands und Armins Rücken, der dritte schoss dem keuchenden Walter in den Mund, durchbohrte seinen Schädel und die blutige Spitze durchschlug sogar noch seinen Hinterkopf. Tara schrie, als alle drei Männer tot über sie zusammenbrachen. Das Mädchen verstand die Welt nicht mehr. Wer war ihr Retter, und vor allem, war es überhaupt ein Retter?
    
    Als Christoph die Augen aufschlug brauchte er zwei Sekunden um seine Orientierung wiederzufinden. Er griff sich zwei Messer und noch während er über seine Schwester und all den Toten hinweg aus dem Wagen sprang wurde er unsichtbar. Tara rappelte sich aus dem Gewühl toter Leiber hervor und starrte in die Dunkelheit, mit einer Erleichterung nahm sie den blitzschnellen Sprung ihres Bruders wahr. Sie konnte ihn zwar nicht sehen, doch war sich seiner Anwesenheit gewiss. Sie spürte seinen warmen Atem als er leise zu ihr flüsterte: „Es ist noch nicht vorbei, ich rieche seinen Elbengestank." Tara konnte mit dieser Information wieder einmal nichts anfangen und so blieb ihr nichts anderes übrig als nur stumm zu nicken.
    
    Christoph wusste, dass ihm seine Unsichtbarkeit bei einem Elben nicht helfen würde. Doch er behielt seine Verstohlenheit bei. ...
    ... Dramaturgie ist der halbe Sieg, auch wenn es im Moment so aussah, als würde der Dämon hier den Kürzeren ziehen.
    
    Der Bogner schritt langsam auf Christoph und seine Begleiterin zu. Mit der Vergewaltigung des Mädchens hatte er nicht gerechnet. Hätten die Männer ihren Auftrag erfüllt wie vereinbart, würden sie noch leben, doch er durfte nicht zulassen das Unschuldige zu Schaden kamen. Er zog im Gehen drei weitere Pfeile aus dem Köcher und wie von seinem Vorhaben abzulenken sprach er Christoph direkt an, während er sich selbst mit den Pfeilen die Haut des rechten Unterarms aufschnitt und die Pfeilspitzen in sein eigenes Blut tränke: „Du kannst dich nicht vor mir verstecken Dämonenbrut, ich bin kein Sterblicher, das müsstest du doch langsam mal kapieren Christoph!"
    
    Tara war verblüfft, der Fremde sprach ihren Bruder bei seinen Namen an, doch sie war noch zu geschockt um ein Wort zu sagen. „Wer ist das Mädchen?", fragte der Fremde. Christoph stellte sich schützend vor seine Schwester als er sich wieder materialisierte und dem Fremden antwortete: „Ich wusste doch, dass du es bist Raciel, es riecht nach faulem Elbenfleisch. Das Mädchen hat dich nicht zu interessieren, du willst also meinen Kopf? Komm und hole ihn dir!"
    
    Erneut surrten drei Pfeile durch die Nacht, zwei konnte Christoph mit seinen Messern abwehren, doch der dritte bohrte sich in seinen linken Oberschenkel und brannte wie brennendes Pech. Christophs Schmerz war seiner Stimme deutlich zu entnehmen als er dem Fremden ...