1. Rudolph Silberschuh


    Datum: 01.10.2017, Kategorien: Fetisch

    ... Schminke lief ihr über die Wangen "Nein, bitte tu das nicht. Mach mich nicht zu deiner Hure! Nimm das Geld wieder an dich...Ich fleh dich an!" sie sank traurig wieder auf ihr Bett.
    
    "Nimm es an. Du brauchst es sicher dringend. Ich danke dir für die schöne Nacht. Sehe es als Dank, nicht als Lohn. Du hast nichts gefordert, so ist es auch kein Lohn." Gallebitter musste sie sich eingestehen, wie nötig sie dieses Geld braucht.
    
    "Sehen wir uns denn wenigstens wieder?" in ihrer Stimme lag ein trauriges Flehen. "Ich weiß nicht...Wir passen nicht zusammen. Lass es uns als schöne Nacht in Erinnerung behalten. Jeder hatte seinen Spaß. Fertig!"
    
    "Fertig! - du bist so kalt. Lass uns bitte wieder sehen!" bettelte sie. "Lass mal! Wir werden sehen. Ich weiß ja wie ich dich finde." Er nahm sich den Mantel, schlug den Kragen hoch und zog sich den schwarzen Hut tief ins Gesicht.
    
    "Gib mir wenigstens noch einen Kuss!" jammerte sie wie eine Ertrinkende. Er beugte sich über sie und hauchte ihr die Andeutung eines Kusses auf die Stirn. Bevor sie richtig reagieren konnte, war er schon unter der Tür und zog diese leise ohne zurück zu sehen von der Flurseite ins Schloss, hastete wie ein Dieb die Treppen hinunter, um diesem Ort so schnell als möglich zu entfliehen.
    
    Lili war schön, in seinem Alter, leidenschaftlich und hingebungsvoll- für ihn gefährlich. Er wollte, er durfte, er konnte sich nicht hinreißen lassen, sich näher mit diesem Barmädchen ein zu lassen. Sie wiederum hoffte mit ihm ...
    ... den Sprung in die Gesellschaft zu schaffen. Er zog die quietschende Tür der rußgrauen Mietskaserne auf, beißende Kälte riss an seinen Backen, weißer Atem stand ihm vor dem Gesicht. Unter den Füßen knirschte der Schnee. Ein verstohlener Blick in die Straße, links, rechts, ob ihn jemand sieht- keine Menschenseele um diese Zeit. Er hastete zu seinen weinroten Düsenberg, den er in einer engen Seitenstraße abgestellt hatte. Der Motor sprang dank der modernen Zündung trotz der Kälte sofort an, er legte den Gang ein und fuhr zurück in seine Welt.
    
    Der Schnee dämpfte das, unter den Rädern knirschende Kies, als er in die Auffahrt seines Familiensitzes einbog.
    
    Die Überraschung (Lissy)
    
    Nach dem Tod seines Vaters bewohnte er die Villa seiner Eltern, musste die Geschäfte von einem Tag auf den anderen übernehmen, doch führte er den Betrieb nach anfänglichen Problemen mit wachsendem Erfolg. Der Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg kam langsam auch in der Textilbranche an. Wie es aussah hatte er das Zeug in die großen Schuhe seines Vaters nicht nur hinein zu wachsen, sondern mit der Lässigkeit eines Spielers und der Unbekümmertheit der Jugend mit riskanten Übernahmen sogar den Firmengründer zu überflügeln.
    
    Er parkte seinen neuen Düsenberg in der Garage. Das Haus lag im blauen Zwielicht, denn die Morgendämmerung hatte inzwischen eingesetzt. Die leichten lachsfarbenen Streifen am Himmel versprachen einen schönen Wintertag. Alles schien ruhig.
    
    Doch warum brannte in der Küche Licht? ...
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