1. Versöhnung zu dritt


    Datum: 14.06.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... ständig bei solchen Gelegenheiten zu spät. Franziska war eh schon nervös, aber sein Fehlen machte es nicht gerade besser.
    
    19.55 Uhr, immer noch kein Sebastian. Franziska wurde jetzt unruhig und fahrig. Small Talk fast kaum noch möglich. Warum konnte dieser Mann nicht einmal pünktlich sein?
    
    Wie ein Tiger im Käfig rannte sie gequält lächelnd durch die Räume.
    
    Um 20.02 Uhr erschien Sebastian endlich. Aber er war nicht umgezogen, trug den selben Anzug wie heute morgen, seine Haare waren zerzaust. Das bedeutete, dass er gar nicht mehr zu Hause gewesen war. Zumindest war er da und sie konnte mit ihrer Eröffnung beginnen.
    
    Trotz ihrer Wut im Bauch gelang ihre Rede perfekt. Viele wichtige Personen sprachen nach den Reden mit ihr, waren begeistert von den Bildern und Skulpturen der jungen Künstler.
    
    Jeder Blick, den Franziska Sebastian zuwarf, schickte Blitze der Wut zu ihm rüber.
    
    Routiniert hielt Sebastian weiter Small Talk und der ganze Abend wurde ein gelungener.
    
    Als sie endlich daheim waren, explodierte Franziska, die Wut wurde mit Worten herausgeschleudert und mit Gegenständen ausdrucksvoll unterstützt. Sie war schon immer sehr energiegeladen.
    
    Bevor Sebastian auch nur ein Wort sagen konnte, knallte die Haustüre zu, ihr Auto wurde gestartet und Franziska verschwand mit laut quietschenden Reifen in der Nacht.
    
    Sebastian sorgte sich um Franziska. In einem solchen Zustand Auto zu fahren, war nicht ungefährlich.
    
    Also spurtete er in sein Auto und begab sich ...
    ... auf die Suche nach Franziska. Er klapperte alle Straßen ab, von denen er wusste, da wohnen Freundinnen und Freunde. Nirgendwo fand er ihr Auto. Nach einer Stunde vergeblichen Suchens machte sich Sebastian auf den Rückweg.
    
    Seine Strecke führte ihn an Marvins Haus vorbei. Stopp, halt! War da nicht Franziskas Wagen.
    
    Sebastian legte den Rückwärtsgang ein, fuhr zurück und ja, da im Hof stand ihr Auto.
    
    Was wollte sie bei Marvin? Die beiden kannten sich nur flüchtig.
    
    Sebastian suchte einen Parkplatz. Er stieg aus und begab sich zum Haus. Dort drückte er die Klingel und der Summer öffnete die Tür.
    
    Sebastian stieg hoch in den dritten Stock. Dort war Marvins Mansardenwohnung in einer herrlichen Villa untergebracht.
    
    Ihre Liebeslaube, denn Sebastian war bisexuell. Sowohl in dem schwulen Marvin als auch in Franziska hatte er zwei treue Partner für seine Vorlieben gefunden. Wobei Marvin von Franziska als Liebe wusste, umgekehrt aber nicht. In Franziskas Augen war Marvin einfach nur ein Kumpel für Sebastian.
    
    Während er die Treppen hinauf stieg, kam ihm der Nachmittag in den Sinn.
    
    Marvin begegnete ihm zufällig in der Stadt als er gerade aus einem Juweliergeschäft kam. Zur Feier des Tages wollte er Franziska bitten, seine Frau zu werden, als Überraschung.
    
    Aber zuerst lief er Marvin in die Arme. In der Öffentlichkeit umarmten sie sich kurz und gingen in ein Cafe. Beim Erzählen überkam beide Lust und sie fuhren zu Marvin nach Hause.
    
    Dort angekommen, fielen sie sich ...
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