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Bittere Tränen und Schluchzen nebenan
Datum: 26.05.2018, Kategorien: Romantisch
... Sie den Wein mitbringen und mit Kind und Kegel um acht zum Abendessen zu mir kommen. Claudia und Frank mögen doch bestimmt fast alles, oder?" Anna musste nicht überlegen da alle eins nicht mochten: "Außer Leber und saure Nieren essen wir eigentlich alles. Aber ist das nicht ein bisschen viel Nachbarschaftshilfe an einem Tag?" Wie ein Kavalier alter Schule hauchte er ihr einen Kuss auf die Hand und empfahl sich. Nun hatte Anna Zeit ihre Kinder über den Nachbarn auszufragen, da er ihr sehr gut gefiel. Beide wussten unterschiedliches zu berichten. Claudia schwelgte förmlich, wenn sie von Max erzählte. Das er die Kinder als vollwertige Personen annahm, machte ihn auch für sie immer sympathischer. Bei solcher Schwärmerei fragte Anna dann urplötzlich: "Hast Du Dich etwa in Deinen Max verliebt, Claudia? Es wäre ein bisschen früh." Claudia fing herzlich an zu lachen: "Etwa eifersüchtig? Spaß beiseite Mama. Ich weiß selbst das ich noch zu jung bin. Aber als Vertrauensperson hätte ich ihn unheimlich gern. Was man sich ein brockt, muss man auch selbst auslöffeln. Er hat mich nicht verraten, ich muss Dir was beichten Mama. Max sagte ich sollte es bei Gelegenheit tun, aber hatte mit seinem Unterton recht. Den Bikini den wir im Sommer in der Stadt gesehen hatten, der Dir zu knapp gehalten war, habe ich im Schlussverkauf zum halben Preis gekauft. Heute bot sich die Gelegenheit ihn anzuziehen. Ich fand ihn Ratten scharf." Anna war erstaunt, wie erwachsen sich Claudia ...
... verhielt. "Dann packt eure Badesachen mal schnell in den Trockner. Ich möchte dann nachher auch mal sehen, wie Dir der Bikini steht. Was hat Dein Max genau gesagt?" Claudia gab ihrer Mutter die Beutel mit den Badesachen und wunderte sich über die gelassene Reaktion. Mit mindestens zwei Wochen Hausarrest hatte sie gerechnet. "Wortwörtlich schaffe ich nicht mehr aber ungefähr so war es : Ich werde Dich und Deinen Bikini nicht verraten, aber Du musst es Deiner Mutter selbst beichten. Nur dann kann sie Dir vertrauen. Er wollte mir wohl damit zeigen, das ich mit eigenverantwortlichem Handeln, langsam erwachsen werde." Die Interpretation ihrer Tochter gefiel ihr neben der ganzen Art schon sehr. Dieser Mann schien einen sehr guten Einfluss auf den sonst so zickigen Teeny zu haben. Aber auch Frank hatte das kindliche in den letzten Wochen verloren. "Kommt mal zu mir, ihr beiden," sie umarmte beide sehr inniglich. Dann gab sie beiden auch noch einen Kuss. "Ich muss mich bei Euch entschuldigen. Vor lauter Selbstmitleid habe ich Euch vollkommen vernachlässigt. Da muss ein Fremder kommen um mir die Augen zu öffnen." Eine ganze weile knuddelten die drei jetzt zusammen. Es tat allen gut. Frank brachte es dann auf den Punkt: "Vor etwas mehr als acht Stunden haben wir Max kennengelernt. Jetzt sind wir alle begeistert. Ich wünsche mir, das Du mit Max klar kommst, Mama. Dann muss ich nämlich nicht mehr traurig sein, weil Du jede Nacht weinst." Einen Moment entgleisten Anna die ...