Bittere Tränen und Schluchzen nebenan
Datum: 26.05.2018,
Kategorien:
Romantisch
... aber versprechen, es Deiner Mutter bei Gelegenheit zu beichten. Es ist dann auch für Deine Mutter einfacher, Dir zu vertrauen."
Erleichtert sah Claudia ihn jetzt an, trocknete ihre Tränen ab und setzte wieder ein unbeschwertes Gesicht auf. "Danke Herr Koch. Sie sind wirklich ein toller Typ. Leider kann ich nicht alles beeinflussen." Schon wieder war ihr was raus gerutscht, aber dieser neue Nachbar hatte eine so freundliche und warme Art, das man seine Zurückhaltung verlor.
"Wie hast Du das denn gemeint, Claudia. Ich sehe das Du Deiner Mutter helfen willst, aber Angst hast, alles zu verraten. Ich würde Deiner Mutter auch gerne helfen, da sie mir sehr gut gefällt. Du und Frank dürfen mich auch Max nennen. Ich wäre euch gern ein guter Freund, wenn ihr wollt." Claudias Augen bekamen einen besonderen Glanz.
Danke Max. Wenn ich etwas beeinflussen könnte, würde ich mir wünschen das Sie, äh Du und Mama zusammen kommen." Max lächelte, so machte er es auch in der Lehrwerkstatt, wenn er Seelen mitnehmen musste.
"Zu Deinem Wunsch gehören immer zwei die wollen. Wie stark ist Frank denn involviert?"
Claudia schluckte, fragte dann nach: "Involwas?"
Max grinste sie an: "Involviert, heißt, wie viel weiß Frank oder hat er mitbekommen. Habt ihr Geschwister euch schon darüber unterhalten?"
Claudia winkte jetzt Frank ran "Sag mal Brüderchen, was hältst Du von Max? Wir dürfen ihn Max nennen. Wäre er was für Mama?" Frank war reifer als man es für einen elfjährigen erwarten ...
... würde.
"Also Max, ich hätte nichts dagegen. Mama heult doch nur noch, wenn sie meint wir würden es nicht mitbekommen. Christian konnte halbwegs ordentlich kochen. Aber er hat Mama ständig betrogen. Auch wenn Mama jetzt immer noch weint, finde ich es besser so. Meinen Segen hast Du, aber wehe ich erwische Dich das Du Mama betrügst!"
Frank hatte eine klare Ansage gemacht. Die beiden gefielen Max mit zunehmender Dauer immer besser. Er fühlte sich schon als Vater. Aber der zweite Schritt sollte nicht vor dem ersten sein. "Ich werde wohl einige Zeit brauchen um an eure Mutter ran zu kommen. Aber woher stammt eure Lockerheit, bei solch heiklen Fragen?"
Claudia versuchte zu erklären, das sie mit dem DDR - Gen ihrer Großeltern aufgewachsen seien. In den Sommerferien, wenn sie mit den Großeltern an die Ostsee fuhren, waren sie immer schon am FKK Strand gewesen, von klein auf.
"Hier duschen meine Mitschülerinnen noch nicht mal nach dem Sportunterricht. Da sind wir doch frei aufgewachsen."
Gewisse Lebensfreiheiten des Ostens, würde manchem hier auch mal gut tun. Max Gedanken waren jetzt bei Anna. Wie konnte er sie auch für sich gewinnen? Um siebzehn Uhr lieferte er seine jungen Freunde pünktlich ab. Anna hatte tatsächlich sichtbar für Ordnung gesorgt. "Danke Herr Koch, das hat mir wirklich sehr geholfen. Darf ich Sie heute Abend auf ein Glas Wein einladen?"
Max sah den ersten Hoffnungsschimmer am Horizont.
"Sie haben aber doch noch reichlich zu tun. Wie wäre es, wenn ...