Wahlverwandschaften Teil 02
Datum: 25.05.2018,
Kategorien:
Transen
... entsprechend auszustaffieren, während Sven kurz vor Eintritt der beiden Frauen Max in die Szene hineinschubsen würde, indem er Chris als die Tochter von Max einführte und mich als Schwiegersohn, während er ihm gleichzeitig eröffnen würde, dass seine Partnerin Huberta schwanger sei. Ich bin verblüfft. Für so spontan hätte ich sie auf keinen Fall gehalten. Aber das ist etwas, was ich Chris auf keinen Fall zumuten will, auch wenn mir spontan das Bild von Beate im Geist erscheint. Ich sage ihr auch unverblümt, dass ich das nicht von Chris verlangen kann.
Sie lacht mich auf einmal kokett an und blickt mir tief in die Augen. Dann leckt sie sich kurz über die Lippen:
„Alex, tu doch nicht so. Ich sehe es dir doch an der Nasenspitze an. Der Gedanke es mit schwangeren Frauen zu treiben, macht dich doch an. Das kannst du doch nicht leugnen."
Ich fühle mich ertappt. Aber das ist ja wohl auch verständlich, nach den Bildern, die ich noch von letzter Nacht in meinem Gedächtnis habe. Die sind so frisch, ob es vor Minuten passiert wäre. Aber das ändert nichts daran, dass ich Chris nicht darum bitten kann. Das wäre einfach zu viel für sie. Aber wie soll ich das der Partnerin von Max erklären, die nur daran interessiert ist, wie sie Max ‚einfangen' kann? In ihrem Blick erkenne ich den Ausdruck in den Augen, den ich bei Sylvia gesehen habe, als sie mir das über ihren Kinderwunsch erklärt hat.
„Huberta, ich muss mich nicht verkleiden, sondern du und Chris, also bellst du hier den ...
... falschen Baum an."
Natürlich weiß ich, weshalb sie das macht. Sie erwartet sich von mir die Unterstützung ihrer Idee und dass ich Chris dazu überrede, weil ich es will. Aber da hat sie fehlkalkuliert. Ich bleibe standhaft. Sie schaut etwas belämmert drein, aber dann stößt sie einfach Chris an: „Komm, wir Ladies gehen jetzt mal auf die Damentoilette."
In einer Hinsicht imponiert mir die Zielstrebigkeit und der unbedingte Wille von Huberta, aber es nervt auch. Sie wird sich aber die Zähne an Chris ausbeißen. Jean geht eine rauchen.
„Jetzt wo die Weiber weg sind, können wir ja mal was Anständiges trinken!", haut Sven auf die Pauke und bestellt, ohne eine Reaktion von Max oder mir abzuwarten, drei Gläser Whisky auf Eis. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, aber ich kenne die Leidenschaft der Männer für diesen Stoff von meiner Firma und verzichte auf einen Protest.
Bis dahin war Max eigentlich relativ still, aber nun plustert er sich auch auf und bringt einen Trinkspruch aus: „Auf die Freiheit von uns echten Männern! Das Weib wird durch die Ehe frei; der Mann verliert dadurch seine Freiheit!"
Es entbehrt nicht der Komik, dass eigentlich nur Max das so richtig sagen kann, aber zugleich wohl derjenige sein wird, der seine ‚Freiheit' verliert. Huberta wird ihn einfangen, da bin ich mir sicher - getreu dem Motto dass die Frau die einzige Beute ist, die ihrem Jäger auflauert. Jean ist nicht so richtig ‚Weib' und will auch keine Ehe, schon gar nicht mit Sven. Und ich ...