Nachhilfeunterricht
Datum: 10.05.2018,
Kategorien:
Verführung
... nichts aus, wenn ich mir einen Sekt genehmige, aber nach der letzten Zeit und jetzt wo ich einmal Ruhe habe, möchte ich mir schon etwas gönnen." Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ sie sich auf der Couch neben mir nieder und streifte ihre Schuhe ab und legte ihre Füße über die Lehne. "Das tut gut", sagte sie erleichtert und füllte sich das Glas mit Sekt. "Also, wenn du doch etwas willst, sag mir ruhig Bescheid." "Mache ich", sagte ich und kam mir momentan hilflos bis überflüssig vor.
Mit einer Fernbedienung startete sie eine kleine Kompaktanlage aus deren Boxen auch kurz danach eine ruhige Beschallung den Raum flutete. "Ah, so lässt sich das aushalten, oder", fragte sie mich? Noch bevor ich antworten konnte sprach sie weiter, "Du Marco, was ich schon längst mal klären wollte. Ich bin übrigens die Karin, also siezen musst du mich nun wirklich nicht. Oder sehe ich so alt aus?" "Nein auf keinen Fall", sagte ich fast schon zu schnell, um dann noch zu ergänzen, "Niemand würde denken, dass sie, äh, dass du eine Tochter von 10 Jahren hast." "Du alter Schmeichler", lachte sie etwas lauter auf.
Langsam ließ sie ihren Kopf auf meine Schulter sinken, die ich ihr gerne anbot. Ich hatte zwar ein etwas mulmiges Gefühl, aber anders gesagt, ich hatte ja nichts gemacht, brauchte mir also nichts vorzuwerfen. "Seit mein Mann mich verlassen hat und ich versuche den Haushalt, meinen Beruf und natürlich auch Anna unter einen Hut zu bringen, habe ich viel zu wenig Zeit für mich selbst ...
... gehabt. Da tut so ein Abend schon richtig gut.", begann sie von der jüngeren Vergangenheit zu erzählen. Und alle 5 Sätze, die mich so nach und nach depressiver ließen wurden, schenkte sie sich Sekt aus dem Glas in den Mund, oder aus der Flasche ins Glas ein.
Die ganzen Schilderungen über die im Sande verlaufende Ehe und die sich daraus ergebenen Dramen waren wirklich deprimierend. Wie man sich im Laufe einer Ehe auseinanderleben kann, welche Gründe es für das Scheitern gibt und was alles ihr Mann an ihr auszusetzen hatte. Ich wusste es bald schon genau und so nach und nach stieg eine Trauer in mir auf. Ich weiß nicht, ob es Zufall war oder nur dem Mitgefühl geschuldet, aber irgendwann lag mein linker Arm um ihre linke Schulter und streichelte sie behutsam, als wolle man ein kleines Kind trösten. Karin schien es nicht zu stören. Sie sagte nichts, ließ sich dies aber auch nicht besonders anmerken.
Die meiste Zeit sprach eigentlich nur sie und mein Job war es ihr gelegentlich zuzustimmen und sie in ihren Ansichten zu bestärken. Mit den Meisten hatte sie aus meiner Sicht auch vollkommen recht. Irgendwann sah ich dann mal wieder auf die Wanduhr. Mittlerweile war es schon 19.30 Uhr. Mir war klar, dass ich mich mal langsam entscheiden müsste. Soll ich jetzt noch zu Andy fahren, oder soll ich meinen Abend opfern, um Karin nicht alleine zu lassen. Anders gesagt, wenn ich jetzt zu Andy fahren würde, wäre ich dann überhaupt noch in der Stimmung zu feiern? Ich beantwortete die Frage mit ...