Der Nerd
Datum: 09.05.2018,
Kategorien:
Verführung
... diesem Mann traf ihn immer wieder ins Mark. Wut und Hass empfand er für diesen kleinen Scheißer, der sein Leben noch vor sich hatte. Der ... glücklich schien.
Nein, er würde jetzt nicht seinen Blick heben und geradeaus schauen. Nein ...
Nein! Natürlich hob sich sein Kopf und ja, er sah direkt geradeaus. Den zweiten Kollegen, mit dem er das Büro zwangsteilte, wollte er erst recht nicht anschauen. Das, so wusste er, kurbelte noch viel mehr seine Gedankenmühle an. Brachte sie zum rasen und letztlich zum überschlagen vor Wut. Wieso hatte der so ein Glück? Sie teilten sich den Arbeitsplatz nicht zum ersten Mal, und, wenn er ehrlich zu sich war, mochte er ihn damals, -unglücklich verheiratet- lieber. Er konnte nichts Schlechtes über sein Gegenüber sagen, das, so wusste er, wäre nicht fair. Dieser große, stämmige Typ besaß großes Fachwissen. Was ihm imponierte. Früher, als dessen Leben genauso beschissen war wie sein eigenes, wurde er oft wütend und manchmal auch arrogant und abfällig, wenn irgendein Loser nicht wusste, wie er seinen PC starten sollte, denn das mit der on/off Taste gestaltete sich in dieser Firma für einige zum Meisterstück. Es klang albern, aber es arbeiteten in dieser Firma sehr viele Kadavergehorsam, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, was sie da taten.
Der Stämmige war anders, intelligent und auf Augenhöhe. Und unglücklich. Früher zumindest. Aber nein. Mit knapp fünfzig traf er auf eine etwas jüngere Frau, welche er ironischerweise im Internet ...
... kennenlernte. Natürlich waren die beiden inzwischen ein Paar und sein gegenüber so relaxed wie nie zuvor. Nicht, dass er es nicht auch online probiert hätte. Viele Jahre sind dabei verloren gegangen, an denen er teilweise nicht einmal mehr mitbekommen hatte, ob es Tag oder Nacht war. Außer ein paar verruchten Sex Chats, in welchen er sich mal sanft, mal heftig bearbeitete. Seinen mächtigen Schwanz in der Hand hielt und sich einen runtergeholt hatte, war aber nichts Dauerhaftes dabei heraus gekommen. Mit vielen hatte er sich einfach normal unterhalten, langweilte ihn jedoch auf Zeit. Und ja ... es gab sie. Die Ausnahmen. Die Edelsteine. Aber kein Diamant hatte sich jemals für ihn interessiert.
Wenn er sich nur eindimensional betrachtete, dann kam er in seiner inneren Welt gut klar. Er wusste, wer er war, was er konnte und das Bankkonto kürte ihn zum absoluten Helden, denn die Summen, die sich dort schwarz auf weiß zeigten, hielten sich im sechsstelligen Bereich auf. Nach außen aber, verkackte er es auf ganzer Linie. Wenn ihm etwas nicht passte, kochte die Wut schnell über. Mitunter kam es ihm vor, als wäre er ein Kleinkind, welches den Lolly an der Kasse nicht bekam. Ernsthaft, er konnte richtig ausrasten, wegen Kleinigkeiten, die in den Augen anderer völlig lächerlich erschienen. Ihm war klar, dass seine Reaktionen auf Ablehnung und Nichterfüllung seiner Wünsche halbwüchsig anmuteten. Als wäre das nicht katastrophal genug, blockierte er vollumfänglich, wenn sich Frauen in ...