1. Lektüre des Wahnsinns


    Datum: 13.04.2018, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... nicht", gab Roland leise von sich.
    
    Er erschrak. Das war nicht seine Stimme. Es war die Stimme eines jungen Mannes. Es war die Stimme von Mark aus der Geschichte. Da saß er nun. Nackt mit einer stattlichen Erregung zwischen den Beinen. Eine willige Frau mittleren Alters wartete auf seinen Einsatz. Roland wusste nicht, was zu tun war. Augen zu und durch und genießen oder herausfinden, was ihm widerfahren war?
    
    „Ich komme gleich wieder", erklärte er und erhob sich aus dem Bett. Er verließ das Schlafzimmer und steuerte das Bad an. Nachdem er es erreicht hatte, schloss er die Tür hinter sich und setzte sich auf den geschlossenen Toilettendeckel. Plötzlich fiel ihm auf, dass er sich problemlos orientieren konnte. Er hatte den Weg zum Badezimmer gefunden. Er blickte sich um. Alles war genauso, wie er es sich beim Lesen vorgestellt hatte. Er erinnerte sich an die Sequenz, als Mark geduscht hatte. Die Bilder aus seiner Fantasie stimmten mit den momentanen visuellen Eindrücken überein. Das war gruselig und bizarr.
    
    Roland stand auf und stellte sich vor das Waschbecken. Er öffnete den Wasserhahn und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Als sein Blick in den Spiegel fiel, wäre er beinahe vom Glauben abgefallen. Das war nicht er. Er sah nicht den Mann mir der Halbglatze und der unmodernen Brille. Nicht den Mann, der übergewichtig und alles andere als der Traum der Durchschnittsfrau war. Er erblickte einen jungen Mann mit dunklen Haaren. Markante Gesichtszüge. Er sah gut aus. Es war ...
    ... Mark. Er war Mark. ,TheDarkWriter' hatte ihn nicht speziell beschrieben, aber was er sah, entsprach haargenau dem, was er sich in seiner Fantasie ausgemalt hatte. Das gibt es doch nicht. Roland zwickte sich in den Arm. Dann in den Bauch. Nichts half. Er blieb Mark und fester Bestandteil der fiktionalen Geschichte.
    
    Was war nun zu tun? Es konnte sich nur um einen Traum handeln. Er hatte diese Möglichkeit vor wenigen Minuten ausgeschlossen. Angesichts fehlender Alternativen blieb dies dennoch die einzige logische Möglichkeit. Es konnte ja kaum möglich sein, dass er tatsächlich in die Geschichte gezogen wurde und nun als Mark weiterleben musste. Roland versuchte sich an den Augenblick zu erinnern, in dem er die Seite umblättern wollte. Er hatte auf die '2' geklickt. Oder er hatte dies vorgehabt und war versehentlich woanders gelandet? Eine Fliege war ihm um die Ohren geschwebt. Wo immer die auch hergekommen sein mochte. Hatte er versehentlich etwas auf der Seite angeklickt, das einem Portal gleichkam? So dämlich sich das auch anhörte. Dann hatte sich der Monitor verändert. Anschließend war er für einen Moment weggetreten. Und jetzt stand er mitten im Badezimmer der Protagonisten der Inzest-Geschichte, die eine Fortsetzung früherer Teile darstellen sollte.
    
    Oh man. Und jetzt? Denk nach, Roland. Irgendetwas musst du tun können. Einen Ausweg gibt es immer. Sollte er einfach abwarten, was geschehen würde? Früher oder später würde er in sein reales Leben zurückkehren. Solange ...
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