Eine schöne Bescherung 02. Kapitel
Datum: 24.03.2018,
Kategorien:
Schwule
... dem Tisch stand und Sven das Anzünden des Zuckerhuts stilvoll bei Kerzenlicht zelebrierte.
Die Bowle schmeckte ausgezeichnet, und ich ließ mich regelrecht verführen, von dem gehaltvollen Getränk mehr zu süffeln, als ich es sonst üblicherweise getan hätte. Hinzu kam, dass Sven ein sehr umsichtiger Gastgeber war und mein Glas ständig auffüllte, sobald ich es geleert hatte. Und deshalb dauerte es nicht lange, bis ich die Dringlichkeit, endlich nach Hause gehen zu müssen, komplett verdrängt hatte und stattdessen zusammen mit meinem Freund selig in alten Erinnerungen schwelgte. Sven hatte diesbezüglich ein viel besseres Gedächtnis als ich, und er versetzte mich immer wieder in Staunen, mit welchen Details aus unserer Kindheit und Jugendzeit er aufwarten konnte, die ich längst vergessen hatte.
Als ich schließlich das drängende Bedürfnis verspürte, die Toilette aufzusuchen, merkte ich umgehend, dass mein Gleichgewichtssinn nicht mehr so richtig mitspielte und ich Probleme hatte, die Tür zum Badezimmer auf geradem Wege zu erreichen.
„Mann, ich habe ganz schön einen im Kahn", teilte ich Sven mit, nachdem ich zurückgekommen war und leicht schwankend meinen Platz ansteuerte.
„Macht nichts!", entgegnete er wider Erwarten recht frisch. Entweder vertrug er den Alkohol besser als ich, oder er hatte sinnigerweise nicht so viel von der Bowle getrunken. „Dann legen wir einfach eine Pause ein, und ich kann dir noch die anderen Zimmer zeigen."
Ohne Schwierigkeiten erhob er ...
... sich, fasste mich am Oberarm und führte mich stützend - sorgfältig darauf bedacht, dass ich mein Gleichgewicht hielt - durch eine Tür am hinteren Ende des Raumes direkt in sein Schlafzimmer. Auch dieses ließ an Großzügigkeit und Eleganz nichts zu wünschen übrig. Gegenüber einem begehbaren Kleiderschrank stand ein französisches Bett von enormen Ausmaßen, das den Raum dominierte und die Blicke auf sich zog. Jetzt verstand ich, was Sven vorhin gemeint hatte, als er von der
SPIELWIESE
gesprochen hatte.
Eine raffiniert installierte indirekte Beleuchtung schuf eine dezente Atmosphäre und unterstrich die Kontraste auf der schwarz-weißen Seidentapete. Hier zu schlafen, musste wirklich ein Hochgenuss sein!
Trotz meines angeheiterten Zustands entging es mir nicht, dass das Zimmer noch eine weitere Tür besaß, deren Aufschrift zwar gar nicht so recht zur edlen Einrichtung passte, mich aber doch ziemlich neugierig machte. Auf einem einfachen Hinweisschild stand in schnörkellosen Lettern geschrieben:
UNBEFUGTEN IST DER ZUTRITT VERBOTEN. ACHTUNG! LEBENSGEFAHR!
„Mann, hört sich ja echt gefährlich an", sagte ich zu Sven und deutete mit dem Kopf auf besagte Tür. „Was verbirgst du denn dahinter?"
Sven schaute mich eine ganze Zeit lang an, ohne zu antworten. Dabei tat er sehr geheimnisvoll. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass es ihm unangenehm war, dass ich ihn wegen der Türaufschrift angesprochen hatte. Endlich lüftete er sein Geheimnis: „Dahinter befindet sich ...