Eine schöne Bescherung 06. Kapitel
Datum: 14.03.2018,
Kategorien:
Schwule
... zu Hause keinen Ärger bekommen will." Voller Verlangen schmiegte ich mich an ihn, um ihm zu zeigen, wie gern ich noch geblieben wäre.
„Wenn du nichts dagegen hast, können wir uns doch morgen schon wiedersehen", versuchte ich, uns den Abschied zu erleichtern. Und mit Anspielung auf den armen Christian fügte ich hinzu: „Oder hätte ich mich für ein Treffen mit dir erst anmelden müssen?"
Sven wurde rot im Gesicht. Mich fest an sich ziehend, antwortete er: „Ich hoffe, du nimmst mir die Sache mit den Jungen nicht übel. Aber eins kann ich dir versprechen, das gehört ab heute der Vergangenheit an. Christian & Co müssen sich von nun an neue Spielgefährten und eine andere Folterkammer suchen. Diese ist einzig und allein nur noch für uns beide reserviert. Natürlich nur, wenn du magst."
„Na, dann frohe Weihnachten, mein Liebster", strahlte ich Sven an. „Und weißt du was? Auf
deine
Bescherung morgen freue ich mich ganz besonders."
***
Als ich bei uns zu Hause die Küche betrat, saß die ganze Familie schon zusammen beim Frühstück. Natürlich war es Niclas gewesen, der alle noch zu nachtschlafender Zeit aus den Federn geworfen hatte. Hoffentlich würde der kleine Wirbelwind uns an den Feiertagen etwas länger schlafen lassen. Jetzt kam er ganz aufgeregt zu mir gerannt und erklärte mir mit großer Wichtigkeit:
„Sascha! Sascha! Opa hat gesagt: ‚Heute Abend kommt der Weihnachtsmann!'"
Als ich ganz überrascht und ahnungslos tat, freute sich der Kleine wie ein ...
... Schneekönig. In der Zwischenzeit hatte meine Mutter mir eine Tasse Kaffee eingeschenkt, die ich nach der turbulenten Nacht gut gebrauchen konnte, was ich meiner Familie natürlich nicht so direkt mitteilte.
„Sorry Leute, dass ich jetzt erst nach Hause komme", entschuldigte ich mich, nachdem ich mich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte. „Ich habe gestern Abend auf dem Weihnachtsmarkt Sven Neumann, meinen alten Schulkameraden, getroffen. Wir hatten uns schon seit drei Jahren nicht mehr gesehen. Und da gab es natürlich eine ganze Menge zu erzählen. Und als wir dann noch bei ihm in der Wohnung gelandet sind, haben wir bei Punsch und Klönschnack schlichtweg die Zeit vergessen." Und zu meinem Schwager Andreas gewandt, ergänzte ich: „Aber ich habe mich ja noch telefonisch gemeldet, damit ihr wusstet, wo ich war, und ihr euch nicht unnötig Sorgen machen würdet."
„Ja, ja, das hat Andreas auch gesagt, dass du angerufen hast", bestätigte mein Vater. Ich merkte jedoch an seinem Tonfall, dass ihm mein Verhalten nicht so recht gepasst hatte. „Aber musstest du denn gerade heute woanders übernachten, wo sich die ganze Familie endlich mal wieder unter einem Dach zusammengefunden hat? So weit ist es doch nun auch nicht von deinem Freund zu uns!"
Ich wollte gerade etwas zu meiner Rechtfertigung sagen, als sich meine ältere Schwester Daniela in das Gespräch einschaltete. Etwas überrascht schaute ich sie an. Wollte sie mir etwa Schützenhilfe in der Auseinandersetzung mit unserem Vater geben? Ich ...