1. HomoLepus 13


    Datum: 19.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... hatten nichts auszustehen in dem Sinne und bekam dafür mein Leben finanziert.
    
    Erst langsam erwachte ich aus der Starre und sah mir den Film noch einmal an, allerdings achtete ich nicht auf die beiden Akteure. Ich wusste ja genau, was sie machten, aber ich merkte mir die Kameraeinstellungen und die Winkel, aus denen sie gemacht worden waren.
    
    Eine halbe Stunde später hatte ich mich soweit gefangen, dass ich Tanja wieder mailen konnte, denn sie hatte inzwischen zweimal versucht, mich zu erreichen. Ich tat so, als wenn alles in Ordnung war und wir amüsierten uns über die Menschen, die sich so etwas einfallen ließen.
    
    Dann ging unser Geschreibsel normal weiter. Gott und die Welt standen wieder an und wir schrieben noch eine ganze Weile. Anna ließ sich nicht blicken. Sie wetterte ihren Ärger ab und hielt sich bedeckt.
    
    Am nächsten Morgen, als sich Anna wieder ihrem Studium auf der Uni widmete und Tanja zur Arbeit war, versuchte ich mehr über die Lepusianer heraus zu bekommen. Aber das war gar nicht so einfach. Diese Gemeinschaft hielt sich mehr als bedeckt, und selbst wenn man sich auf ihre Internetseite einloggte, war es wenig hilfreich. Ohne gültiges Passwort sah man eben nur einige normale Bilder, die örtlich unabhängig waren. Nur die von mir waren natürlich im Studio oder auf dem Gut abgelichtet worden.
    
    Eins fiel mir allerdings auf. Es gab regelmäßig Paarbildung auf den Bildern. Mehrere verkleidete waren oft zu zwei zu sehen. So sah ich mehrere Bilder der ...
    ... Häsin mit dem Wolf, der mich im Spiegelsaal angeknurrt hatte. Auch als ich ihn ein weiteres Mal sah, war er anscheinend über meine Anwesenheit nicht sonderlich erfreut gewesen. Anscheinend hatten die beiden etwas miteinander und es gefiel ihm gar nicht, dass ich etwas mit der Häsin hatte. Vielleicht eine Art Eifersucht.
    
    Noch eines fiel mir bei den Bildern auf. Ich war nie abgelichtet, wenn ich auf dem Heuboden war. Nicht ein Bild davon, selbst nicht von denen, die Sandra mit meinem Wissen gemacht hatte. Jeder andere Ort war in irgendeiner Art abgelichtet, wobei es nicht darauf ankam, ob in Rosa oder natürlich. Ich lief immer unter dem gleichen Namen. Levraut! Zumindest hatten sie mich keiner Lächerlichkeit preisgegeben und mich Hoppel, Klopfer, Bugs Bunny oder Rudi Rammler genannt. Ich war damit zufrieden, besonders als ich nachsah und feststellte, dass es aus dem Französischen kam und „junger Hase" hieß. Das war wenigstens etwas.
    
    Dann wurde es doch noch interessant. Hatte ich mich natürlich zuerst auf die Bilder konzentriert, sah ich mir zum Schluss noch das Impressum an. Dort war eine Sandra K. als Betreiberin der Seite aufgeführt gefolgt von einer Carola W., die als Teilhaberin benannt war. Die beiden waren also zumindest auf geschäftlicher Basis miteinander verwoben, wobei ich trotzdem eines nicht verstand. Sandra hatte bei dem Fest bei sich zuhause Carola angegiftet. Aber vielleicht hatte das gar nichts zu sagen und die beiden hatten sich nur angezickt. Soll ja ...
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