1. You And Me against the World Ch. 02


    Datum: 28.01.2018, Kategorien: Schwule

    ... aus Prinzip nicht merken, wenn er das dazugehörende Gesicht nicht kannte - und das sollte jetzt sein Verhängnis werden.
    
    „VERFLIXT, DAS MUSSTE JA SO KOMMEN!"
    
    Grund für sein Entsetzen? Nun ja... The Devil's Eyes und His Infernal Bodyguard halt: Villes Beschützer, Kjell und Arvid. Die beiden, denen Jona einen Großteil seiner Blessuren verdankte und - er tastete vorsichtig mit den Fingern unter dem Shirt über die lange Narbe - die ihm auf ihre Weise klargemacht hatten, dass er nicht auf Sadomasokram stand.
    
    „VERDAMMTE KACKE!"
    
    Wenn das nicht Grund genug zur Flucht wäre... heute schon erwähnt?
    
    „ICH WILL NACH HAUSE!!!!"
    
    ---
    
    Erik indessen hatte ganz andere Sorgen. Der auf B2 stationierte Blondschopf musste irgendwie auf halbwegs unentdeckte Weise zum See kommen... Gut, an sich kein größeres Problem, würde es nicht:
    
    a). so spät, sprich nach 21 Uhr
    
    b). ergo Nachtruhe
    
    und c). schon längst abgeschlossen
    
    sein -- was letztes anging, zumindest die Haupttür, und ohne die gelangte nun mal niemand raus, geschweige denn überhaupt erst wieder rein... und Draußenschlafen lockte ihn so irgendwie gar nicht...
    
    Wohl oder übel mussten also wieder mal das Fenster im fünften Stock und die Feuerleiter herhalten.
    
    Erik seufzte und verfluchte den strohblonden Lauri im Stillen einmal mehr für seinen vermaledeiten Hang zur Meloromantik. Wozu hatte er sich nicht schon alles seinetwegen hinreißen lassen?
    
    Ein verschwiegenes erstes Mal in einer dunklen Gondel im ...
    ... Riesenrad, an Silvester letztes Jahr, um Mitternacht.
    
    Ein Mondscheinpicknick mit Lagerfeuer unterm Sternenhimmel am leise rauschenden Meer, im letzten Sommer, an Norwegens rauen Küsten im hohen Norden.
    
    Ein langer, tiefer Schnitt, quer über seine Brust. Als Zeichen, dass er Lauri gehörte. Ihm, und nur ihm. Erik durchlief ein leises Schaudern. Seine schulterlangen Haare gingen auf das Konto des finnischen jungen Mannes, genau wie der dunkelblonde Farbton - weil Lauri halt auf nordisch aussehende Typen stand.
    
    Erik schüttelte den Kopf über sich selbst.
    
    Hätte er geahnt, wie stressig eine Liebesaffäre sein konnte, er hätte sich lieber im nichtvorhandenen Glockenturm auf dem VÄRLD erhängt, statt sich dieser dunklen Melancholie hinzugeben...
    
    Auch wenn es Lauri war.
    
    Und Lauri war niemand, für den es sich nicht zu sterben lohnte: Er war der Inbegriff einer nordischen Gottheit, mit seinem hüftlangen Engelshaar und dem lasziven Blick in den eisblauen Augen, der früher oder später jedes Mädchenherz aus seinem gewohnten Rhythmus stolpern ließ. In Lauris schwarzer Seele loderte die Wildheit einer feurigen Leidenschaft - das bekam Erik oft genug zu spüren. An Leib... und an Seele.
    
    Und heute Nacht sollte der See das erwählte geheime Lager ihres verstohlenen Zusammenfindens sein.
    
    Erik warf einen letzten Blick um die Ecke, visierte dann das Fenster an. Okay, auf Lauris Verantwortung!
    
    Er wusste ja, dass er nicht bereuen würde.
    
    - - -
    
    Lauris bleiches Haar wehte sanft in der ...
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