1. Hochzeitstraditionen


    Datum: 24.01.2018, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... bereits empfingen. Wie sie es vorher geübt und besprochen hatten, begrüßte Anja zuerst Marcos Mutter mit einem Knicks. „Sehr erfreut Sie kennenzulernen, gnädige Frau“. Zwar stelle sie sich dabei noch etwas unbeholfen an, aber Marcos Mutter nahm diese Geste mit einem Lächeln entgegen.
    
    Unterdessen waren auch Marcos Brüder mit ihren Frauen eingetroffen.
    
    Gemeinsam gingen sie in das Esszimmer, wo bereits alles eingedeckt war.
    
    Nach dem Essen zogen die Herren sich – wie sie sagten zu privaten Gesprächen, in den Salon zurück.
    
    Marcos Mutter fragte Anja regelrecht aus, sie wollte wirklich alles wissen. Wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, ob die Kinder haben möchten und viele weitere noch viel persönlichere und intimere Dinge.
    
    Obwohl sie dabei sehr einfühlsam war und sich eigentlich schon fast ein Dialog zwischen beiden entwickelte, waren Anja viele dieser Fragen doch sehr unangenehm.
    
    Auch fühlte sie sich in der Gegenwart ‚dieser Frau‘ irgendwie unwohl. Das lag wohl auch daran, weil sie sich von ihren beiden Schwiegertöchter regelrecht bedienen ließ und gesiezt wurde, während sie beide herablassend ‚kleines‘ oder ‚Schätzchen‘ nannte und diese natürlich duzte.
    
    Als Anja während des Gespräches tief in dem alten rustikalen Ohrensessel versunken war, bemerkte sie dass ihr so wie so viel zu kurzes Kleid noch weiter nach oben gerutscht war. Möglichst geschickt versuche sie die Situation zu retten, indem sie ihre Beine übereinander schlug.
    
    Marcos Mutter lächelte sie ...
    ... an. Anja fragte sich, ob sie wohl ‚etwas‘ gesehen haben mag. Das Ganze war ihr doch ziemlich peinlich. Erst später kam sie zu der Überzeugung, dass sie sicher so wie so wusste, dass sie keine Unterwäsche trägt.
    
    […]
    
    Schließlich rückte der Tag der Hochzeit immer näher. Anja selber brauchte sich um nichts zu kümmern.
    
    Sie selber hatte auch nur wenige Gäste zum Einladen, ja eigentlich war das nur ihre Freundin Susanne und vielleicht ein paar Arbeitskolleginnen mit denen sie sich gut verstand.
    
    Familie hatte sie nicht mehr. Ihre Mutter war vor einigen Jahren verstorben, ihren Vater hatte sie schon seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen.
    
    Anja hatte sich immer eine Traumhochzeit in Weiß gewünscht, umso aufgeregter war sie, als sie erfuhr, dass sie in dem traditionellen Brautkleid heiraten würde, das schon alle Familienmitglieder über Generationen getragen hatten.
    
    Am Tag der Hochzeit wurde sie morgens früh abgeholt. So langsam wurde es ernst.
    
    Nach einem ausgiebigen Frühstück, sollten die Vorbereitungen der Braut beginnen.
    
    [...]
    
    Langsam kam Anja wieder zu sich, sie spürte dass die nackt war. Sie lag auf dem Bett, ihre zukünftige Schwiegermutter, Simone und Melanie – ihre neuen Schwägerinnen, saßen gemeinsam auf der Bettkante. Mit den Händen versuchte sie die Bettdecke zugreifen.
    
    Melanie gab ihr erst einmal etwas zu trinken und versuchte sie zu beruhigen.
    
    Es ist bei uns Tradition, dass wir Frauen in diesem Kleid heiraten. Das habe ich getragen, meine Mutter ...
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