1. Wer sich in Gefahr begibt . . .


    Datum: 19.01.2018, Kategorien: Betagt,

    ... mit den Schultern.
    
    "Das du das auch schon merkst."
    
    "Wie meinst du das?"
    
    "Sag bloß, du hast noch nie seinen Blick gesehen, wenn er dich anschaut?"
    
    "Schon."
    
    Susanne baut sich vor mir auf.
    
    "Ist nicht genau das passiert, was du von Anfang an wolltest?"
    
    Ich winde mich so gut ich kann.
    
    "Weiß nicht."
    
    "Du bist eine ganz scheinheilige Person", grinst sie. Dann nimmt meine beste Freundin mich liebevoll in den Arm.
    
    "Versprich, mir alles haarklein zuzählen. Ja?"
    
    "Was soll ich dir erzählen?"
    
    "Du hättest Schauspielerin werden sollen", girrt Susanne. Ein Kuß auf die Wange. Die Verbindungstür läßt sie weit offen.
    
    Nach zwei Seiten lege ich mein Buch zur Seite. Ich kann mich nicht konzentrieren. Meine Gedanken sind bei Sven, als ich das Licht lösche und die Decke bis zum Kinn ziehe. Ich wälze mich auf die andere Seite. Schiebe meine Hand zwischen Bauch und Matratze abwärts. Aus meiner Möse sickert die Lust, benetzt meine Fingerspitzen. Irgendwann schlafe ich ein. Nicht wirklich befriedigt, aber für den Moment ein wenig ruhiger.
    
    *
    
    Freitag. Früher Nachmittag.
    
    Susanne und ich sitzen auf der Terrasse. Ich lese, Susanne geht ihre Unterlagen durch.
    
    "Hallo."
    
    Sven tritt zu uns heraus. Mit strahlenden Augen überreicht er uns zwei Blumensträuße. Langstielige Rosen. Drei in jedem Bund. Ich bin sprachlos. Mein Blick fällt auf Susanne, dann auf Sven.
    
    "Das ist aber süß." Susanne steht auf, legt ihren Arm flüchtig um Sven, drückt ihre Wange an seine. ...
    ... "Ich hole mal zwei Vasen." Im Vorbeigehen nimmt sie meine Rosen mit. Lächelt mir viel sagend zu.
    
    "Dankeschön", sage ich immer noch überrascht. "Das ist aber lieb von dir." Ich stehe auf und lege meine Arme um ihn. Drücke mich fest an seine Brust. Zaghaft spüre ich seine Hände auf meinem Rücken.
    
    "Ich mußte doch Susanne auf welche mitbringen", sagt er fast entschuldigend.
    
    "Natürlich", antworte ich und löse mich langsam von ihm. Sein Blick ruht für einen kurzen Augenblick auf meinen Brüsten. "Um 18 Uhr kommt ein Taxi. Susanne abholen." Mein Herz klopft wie verrückt. "Dann sind wir alleine."
    
    "Ja."
    
    "Hast du schon was vor?"
    
    Verneinendes Kopfschütteln.
    
    "Wollen wir zusammen kochen?"
    
    "Mir ist nach Fleisch", sagt Sven und schaut mir dabei tief in die Augen.
    
    Ich spüre, wie ich rot werde.
    
    "Grillen. Ich meinte grillen. Wir könnten grillen."
    
    Seine Rechtfertigung klingt schüchtern.
    
    "Natürlich. Grillen." Mein Blutstrom verlangsamt sich wieder. "Ich könnte uns einen Salat dazu machen."
    
    Mir -- Uns? -- ist bewußt, daß wir um den heißen Brei herumreden.
    
    "Ich hole schon einmal die Sachen", sagt Sven und geht mit schnellen Schritten zum Gartenhäuschen.
    
    "Sven will grillen", sage ich und sehe Susanne zu, wie sie in der Küche die Rosen in Vasen steckt.
    
    "Aha."
    
    "Bist du sauer?"
    
    "Warum sollte ich sauer sein?" Susanne schüttelt den Kopf. Sie schaut mich lange an. "Ich habe dich lieb."
    
    "Ich weiß. Ich dich auch."
    
    Wir nehmen uns in den Arm. Ihr Duft ...
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