1. Junge Liebe Teil 03


    Datum: 10.01.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... „Ich stecke sie erstmal unter die Dusche."
    
    „Ist gut, Junge", erwiderte die Rentnerin. Man konnte ihrem Tonfall anhören, dass sie ebenfalls Fragen hatte. „Komm doch dann noch einmal zu uns, ja!?"
    
    „In Ordnung."
    
    Der Wortwechsel hatte für Tanja nur noch mehr Fragen aufgeworfen.
    
    Was war das für ein verschwörerisches Lächeln auf Nadias Gesicht gewesen, als er von einem unfreiwilligen Bad gesprochen hatte? Und wieso starrte sie ihn kurz darauf an, als wäre sie...
    
    Oh nein...
    
    Oh!
    
    Nein
    
    !
    
    „Ich muss eben aufs Klo, Omi", presste sie mühsam beherrscht heraus, während sie dem händchenhaltenden Paar nachsah.
    
    „Ist gut, Kind."
    
    Ohne die Antwort überhaupt abzuwarten lief Tanja los und musste sich extrem beherrschen, nicht zu rennen. Dieser Sache musste sie schnellstens auf den Grund gehen.
    
    Im Haus lauschte sie kurz. Die beiden waren offenbar in den ersten Stock zum großen Badezimmer gegangen. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Treppe und ein paar Stufen hinauf, so dass sie nahe genug zum Zuhören war. So vorsichtig wie möglich wagte sie noch ein paar Schritte mehr, bis sie um die Ecke ins Obergeschoss sehen konnte.
    
    Ihr Cousin stand dort vor der Tür zum Bad und zog daran, um sie zu schließen. Aber offenbar gab es einen Widerstand.
    
    „Meine Oma würde nicht zögern, mich an den Ohren aus der Dusche zu ziehen und mir an Ort und Stelle den Hintern zu versohlen", hörte sie ihn sagen. „Und dir danach wahrscheinlich auch."
    
    „Ach deine Oma ist nett", widersprach ...
    ... Nadia von der anderen Seite der Tür aus und klang ein wenig angestrengt dabei.
    
    „Bis etwas Unanständiges in ihrem Haus passiert", erwiderte er daraufhin. „Dann hätte sogar der Teufel persönlich Angst vor ihr."
    
    „Du übertreibst."
    
    „Du hast ja keine Ahnung..." Er seufzte. „Und jetzt geh duschen, Baby."
    
    Offenbar gelang es ihm schließlich, die Tür zu schließen und er wandte sich halb ab. Aber Nadias Stimme durch das dünne Holz ließ ihn noch einmal innehalten.
    
    „Hast du mich gerade ‚Baby' genannt?", wollte sie wissen
    
    „Äh... Ja?"
    
    „Gott, ich werde sowas von kommen, wenn ich gleich an mir rumspiele..."
    
    Er zuckte zusammen, Tanja ebenfalls, wenn auch todsicher aus anderen Gründen.
    
    „Miststück", brummte er scherzhaft und genau dieses Wort huschte auch durch ihren Kopf.
    
    „Ja", lautete die nun schon entfernter klingende Antwort. „Deins...!"
    
    Mit einem leichten Schwindelgefühl im Kopf zog sich Tanja zurück und bemerkte kaum noch, wie Peter glücklich lächelnd seine Hand ans Holz der Tür legte und verträumt ins Leere starrte.
    
    Übelkeit breitete sich zusammen mit eiskalter Wut in ihrem Bauch aus.
    
    Kotzwürg!
    
    Sofort war ihr klar, dass sie etwas unternehmen musste. Keinesfalls durfte
    
    er
    
    mit Nadia zusammenkommen. Das kam überhaupt nicht in Frage.
    
    Schon allein, weil die Blondine ihr gehörte. Und dann natürlich, weil es Peter war.
    
    Keine ihrer Freundinnen hatte sich mit einem Moppel blicken zu lassen. Das wäre zu peinlich gewesen.
    
    Vor allem nicht ...