1. Der Autokauf


    Datum: 01.01.2018, Kategorien: Verführung

    ... tolles Auto" schwärmte sie mir vor.
    
    Und ab da an fing sie an, ihre Rhetorik, eingeübt in tausenden von Kundengesprächen, bei mir an den Mann zu bringen. Es ging los bei Farben, bei der Motorisierung über ein Multifunktionslenkrad und spätestens bei der hydraulisch betätigten Einscheiben-Trockenkupplung mit asbestfreien Belägen hat sich mein Gehirn dann endgültig verabschiedet. Ich hörte ihr nicht mehr zu und wusste gar nicht, ob ich jetzt mehr vom Auto, oder vom Klang der Stimme von Frau Herzog beeindruckt war.
    
    Sie schien gemerkt zu haben, dass ich "überfrachtet" war und bat mir einen Kaffee an. Wir gingen zu ihrem Schreibtisch, der am Rand der Ausstellungsfläche stand und setzten uns dort hin. Jetzt gelang es mir auch, wieder einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen.
    
    "Herr Böhme, wollten Sie den Wagen denn finanzieren, oder wie hatten Sie sich das vorgestellt?" Typisch Verkäufer dachte ich mir. Alle stinkend nett, aber letztendlich geht's denen nur um die Kohle, die einer hier anschleppt. Noch bevor ich diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, sah ich das Klimpern ihrer Lieder und antwortete "Nun, Frau Herzog, das hängt letzten Endes auch mit dem preis zusammen, den sie mir anbieten können."
    
    Sie musste schmunzeln und sagte "Sie kennen doch den Preis, wenn sie sich die Daten bereits im Internet herausgesucht haben, oder?" "Ja schon, aber ich kenne ja nicht die Höhe Ihrer Nachlässe." Nun mussten wir beide schmunzeln. Und bevor ich nachsetzen konnte fing sie an zu ...
    ... erzählen, dass es für den Wagen ja schon Lieferzeiten gibt und dass der Verkauf bombig läuft und man diesbezüglich gar keine Notwendigkeit hätte, den Wagen unterhalb des Listenpreises an den Mann zu bringen. Sie konnte anhand meiner Mimik erkennen, dass mir dieses nicht so ganz gefällt und setzte dann nach, "aber wenn wir die Gelegenheit bekommen, einen neuen Kunden für die Marke Audi zu gewinnen, dann können wir ja mal schauen, ob sich da nicht vielleicht doch etwas machen lässt."
    
    Nun lehnte ich mich zurück in den Stuhl und wartete gespannt auf das, was da kommen möge. Um es kurz zu machen, sie räumte mir einen kleinen Nachlass ein und dafür sollte ich noch ein höherwertigeres Paket bekommen, la sich eigentlich haben wollte. Zudem hatte ich die ersten 3 Inspektionen frei. Alles in allem kam ich so auf einen nachlass von knappen 16 Prozent auf meinen ursprünglich kalkulierten Listenpreis.
    
    Während sie dies in ihrem Rechner alles so eintippte, hatte ich die Gelegenheit sie noch einmal genauer zu bestaunen. Ihre schlanken Finger endeten in einem ganz dezent rot lackierten Fingernagel. Sie trug eine dunkle Stoffhose und darauf eine weiße Bluse, bei der die obersten beiden Knöpfe offenstanden. Der Ansatz ihrer Brust war nur zur erahnen. Von Ihrem Tisch her wehte eine sanfte, aber nicht aufdringliche Parfümwolke zu mir herüber, die mich umgab. Sie hatte einen recht burschikosen Kurzhaarschnitt und das sah mit den blonden Haaren fast so aus, wie in den 80 bei Annie Lennox von ...
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