Schwesternliebe
Datum: 11.09.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Gesicht.
Thomas lachte mich aus.
Machte ich denn plötzlich alles falsch?
Wieder liefen Tränen über mein Gesicht, als ich aus der Hose schlüpfte und mich breitbeinig mit angestellten Schenkeln auf den Toilettendeckel setzte.
Das war so demütigend!
Mein fülliger Bauch machte es mir schwer, das Handy in einem annehmbaren Winkel zu platzieren. Aber schließlich gelang es. Das Foto, welches ich jetzt schoss, zeigte eine Großaufnahme meiner Klitoris und der inneren Schamlippen. Feucht, ein wenig klebrig, leicht geöffnet, so dass man meinen Scheideneingang deutlich sehen konnte.
Auswählen, abschicken ...alles lief irgendwie mechanisch. Keine Gefühle und schon gar keine Lust.
Aber ich erlaubte mir mit einem kurzen:
Auf dem Weg zu meiner Station summte das Handy erneut:
Ich wusste nicht mehr, ob mich diese Nachricht freuen sollte. Vielleicht wäre es besser, das Telefon einfach im nächsten Abfalleimer zu entsorgen.
Als gegen 17.30 Uhr endlich mein Feierabend nahte, war der schlimmste Schmerz verarbeitet, hatte ich mir die Situation entsprechend schön geredet.
Thomas war ein Mann und Männer tun so etwas. Wenn ich ihn halten wolle -- ich wollte ihn ohne Zweifel nicht los lassen -- musste sich mein Ego auf solche Spielchen einlassen.
Es wurde Zeit für mich, erwachsen zu werden!
Ich hetzte in die nächste Kaufhalle und besorgte Bier. Vier? Oder besser fünf Flaschen? Am Ende entschied ich mich für sechs und einen trockenen Chianti aus der Toskana. ...
... Außerdem fand sich in meinem Einkaufskorb ein Stück saftiges Rinderfilet, frischer Salat und eine Tüte Einwegrasierer.
Es musste mir gelingen, Thomas einen unvergesslichen Abend bereiten.
Der erste Fehlschlag dieser Nacht kam in Form meiner kleinen Schwester aus dem Bad geschlurft, als ich zu Hause die Wohnungstür öffnete. Meine Fürsorge ermahnte mich, dass ich mich hätte freuen sollen sie zu sehen. Aber es gelang mir nicht. Zu tief saß die Verletzung von gestern.
"Na!", war alles was sie sagte, als sie blicklos an mir vorbeizog, um sich im Wohnzimmer vor den TV zu fläzen. Kein schlechtes Gewissen wegen ihrer Gemeinheiten, keine Entschuldigung. Wie auch ... es war Nadja!
Ich stellte schweigend das Bier kalt, schnitt das Fleisch in 4 dicke Stücke, richtete den Salat an. Nebenbei fragte ich mich die ganze Zeit, wie ich Naddel für ein paar Stunden aus der Wohnung kriegen könnte. Freiwillig würde sie das Feld nicht räumen, sie konnte an meinen Vorbereitungen sehen, dass ich Thomas erwartete.
Mir fiel nichts ein.
Sollte ich ihr Geld fürs Kino anbieten? Sie würde mich auslachen. Mein Portemonnaie war für sie schon immer eine gängige Quelle, um an Geld zu kommen.
Meine Überlegungen mussten auf später verschoben werden. Jetzt wurde es Zeit für mich, ins Badezimmer zu verschwinden, wollte ich die Enthaarung meiner Vulva in Ruhe vornehmen. Zittrig genug waren meine Hände ohnehin schon.
Ein letzter zaghafter Blick um die Ecke, Naddel lag dösend auf dem Sofa und schaute ...