Sean
Datum: 25.08.2020,
Kategorien:
Schwule
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Ich hatte kein Licht eingeschaltet. Ich saß im Dunkeln auf der Couch und hatte die Knie an mein Kind gezogen. Obwohl es draußen eine sommerliche Nacht war, zitterte ich. Die letzten zwei Wochen waren einfach zu hart gewesen, es musste jetzt bald passieren. Ich hielt es fast nicht mehr aus. Es war spät, halb Zwölf vielleicht. Viel später, als geplant. Ich wollte, dass es heute passiert. Nicht erst Morgen.
Ich dachte nach. Erinnerte mich an die guten Zeiten. Vor nicht all zu langer Zeit war alles noch gut gewesen. Wir waren glücklich. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe ihn. Und glücklicher kann man ja gar nicht sein. Warum sollte ich es auch nicht sein? Er war eben so. Das wusste ich, als ich mich vor fast zwei Jahren mit ihm einließ. Ein erfolgreicher Geschäftsmann, verheiratet, zwei Kinder und eine umwerfende Frau. Ich wusste, dass wir keine Zukunft haben würden. Ich dachte wir wären etwas für Zwischendurch. Doch mittlerweile war so viel Zeit vergangen. Bevor ich es wusste, liebte ich ihn. Einfach so. Ungeplant. Vielleicht war ich etwas naiv. Aber definitiv Liebe. Er sagte, er liebt mich auch. Ich glaube ihm. Ich glaube es auch jetzt, wo ich vor Anspannung völlig wach auf ihn wartete. Mir war wirklich kalt, trotzdem hörte meine Stirn nicht auf zu schwitzen. Ich verzerrte mich nach seine Nähe, wollte sie unbedingt jetzt spüren. Ich verfluchte seine Versetzung. Er war so selten da. So selten. Ich wollte ihn jetzt.
Als hätte irgendwer meine Gebete erhört, ...
... hörte ich, wie ein Schlüssel in die Tür gesteckt wurde. Ich grinste, gleichzeitig kroch mit eine Gänsehaut den Rücken hinauf auf meine Arme. Ich blieb sitzen. Ich wusste es besser, als ich konnte mich einfach nicht bewegen. Ich freute mich. Die Tür ging auf, er machte das Licht an und ich sah auf, als er seine Tasche auf den Boden fallen ließ. Er sah besser aus, als ich dachte. Die lange Reise hatte nur eine Spur auf seinem Gesicht hinterlassen. Der dunkle Schatten auf seinen Wangen zeigte, dass er sich dringend rasieren wollen würde. Morgen früh.
„Sean?", fragte er. Er hatte mich nicht gesehen. Ich saß unbewegt dar und schaute zu ihm hinüber.
„Ja? Ich bin hier.", ich bewegte mich etwas, er sah mich und lächelte. Wir schauten uns an. Mein Herz platze fast vor Liebe zu ihm. Ich freute mich so sehr, ich zitterte noch mehr. Er schloss die Tür hinter sich und trat einen, dann noch einen Schritt in den Raum. Er sah sich um. Es war sauber und ordentlich. Natürlich, denn dafür war ich da. Mein Job war es, dass es hier ordentlich war. Alles auf seinem Platz. Er lächelte noch einmal und stand nur da. Dann öffnete er seine Are und ich wusste, ich musste ihn nun umarmen. Ich stand auf, fiel fast mit dem Gesicht voran hin, doch ich fing mich auf. Ich landete stürmisch in seinen Armen und er nahm mich hoch. Ich rieb meine nackte Haut an den weichen Stoff seines Anzugs. Ich wartete, bis er sich mir näherte, mich küsste. Dann war es soweit. Kaum hatten sich unsere Lippen gefunden, öffnete ...