Die Pfandleihe
Datum: 18.12.2017,
Kategorien:
Erstes Mal
... Gegensatz zu meinem Vater war ich mir sicher, dass er ziemlich viel Geld aus unserem Familienvermögen in seine eigene Tasche verwaltet hat."
„Du meinst, er hat euch betrogen und dein Vater musste nun vor ihm buckeln?"
Lisa dachte kurz nach. „So könnte es man wohl nennen."
„Deinem Vater ist das nicht aufgefallen? Oder wollte er die Tatsachen einfach nicht erkennen?"
„Martin, Spieler leben in ihrer eigenen Welt. Außerhalb des Spiels sehen sie nur, was sie sehen wollen."
„Ihr habt also den sauberen Herrn Wolter besucht. Was geschah dann?" Ich klebte vor Neugier an Lisas Lippen.
„Bevor wir zu Herrn Wolter fuhren, verlangte mein Vater von mir, dass ich die Sachen anzog, die ich schon immer in der Schule trug. Weiße Bluse, Petticoat und Faltenrock. Dazu Kniestümpfe und Pumps. Mein Vater selbst hat meine Haare zu Zöpfen geflochten. Als ich mich im Spiegel sah, wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Ich sah wirklich wie ein kleines Schulmädchen aus. Bis auf die Pumps natürlich. So hohe Schuhe tragen kleine Schulmädchen üblicherweise nicht. Mein Vater sagte aber, dass hohe Absätze erotischer wirken als flache Schuhe. Noch wusste ich nicht, warum ich ausgerechnet auf Herrn Wolter erotisch wirken sollte.
Lisa ging mit ihrer Erinnerung sehr sachlich um. Während es in mir brodelte. Ich wusste, was kommen würde.
„Mein Vater hatte Herrn Wolters Nerv genau getroffen. Bei unserem Besuch hatte der nur Augen für mich. Egal, was mein Vater sagte. Er saß in ...
... seinem Sessel und sah mich unentwegt an, während er sich mit meinem Vater unterhielt.
Er hat mich mit den Augen ausgezogen. Mir war das unangenehm. Ich wollte nicht so angestarrt werden. Mein Vater hat das natürlich bemerkt und Herrn Wolters Interesse an mir sofort für seine Zwecke genutzt."
„ Ich kann mir schon denken, wie es weiterging. Er hat dich bei diesem Wolter gelassen. Genau wie er dich heute Abend hier gelassen hat?"
Lisa griff nach meiner Hand und watschelte in den großen Turnschuhen schweigend neben mir her. Erst Minuten später antwortete sie.
„Ja, es war so ähnlich wie heute und die vielen Male vor heute"
Ich wollte mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was Lisa unter „vielen Male" verstand.
„Die Männer steckten sich Zigarren an und schickten mich in den Garten. Angeblich, um mich nicht dem Qualm auszusetzen. Heute weis ich, dass sie über mich verhandelt haben." Lisas Stimme wurde leiser und brüchiger.
„Als ich wieder ins Haus kam, qualmten die Zigarrenstummel noch im Aschenbecher. Mein Vater machte es kurz. Sehr kurz. Es klang fast wie ein Befehl, als er mir sagte, dass er es jetzt eilig und nicht mehr die Zeit hätte, mich in unser Haus zu fahren. Aber Herr Wolter würde sich freuen, wenn ich ihm heute Gesellschaft leisten würde. Im Gegensatz zu uns besaß Herr Wolter ein Fernsehgerät. Ich würde mich bestimmt nicht langweilen. Und falls es mit Vaters gesellschaftlicher Verpflichtung später werden sollte, kann ich in Herrn Wolters Gästezimmer ...