1. Auf neuen Wegen 02v18


    Datum: 06.08.2020, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... warte immer noch auf deine Geschichte", sagt Yvonne.
    
    Insgeheim hatte ich damit gerechnet, daß sie unseren Wetteinsatz vergessen hat. Dem war ja wohl offensichtlich nicht so. Kneifen wollte ich aber auch nicht und so fing ich an.
    
    -
    
    Wie du ja weißt, ist Robert nicht mein richtiger Bruder, sondern wurde von meinen Eltern adoptiert. Als er ins Haus kam, war er 5 Jahre alt, so alt war ich damals auch. Und vom ersten Tag an war er der Chef im Ring und seine Lebensaufgabe schien es zu sein, auf mich aufzupassen. Ich fand das auch gar nicht schlecht einen starken Bruder zu haben, den ich, wann immer es vorteilhaft für mich war, aus dem Hut zaubern konnte. Natürlich habe ich ihm das so nie gesagt. Sein Ego wäre wohl damit überfordert gewesen.
    
    Wir gingen dann später auch auf ein und dasselbe Gymnasium, Gott sei Dank aber in verschiedenen Klassen. Eigentlich waren wir ein gutes Gespann. Klar gab es immer mal wieder Reibereien, aber im Großen und Ganzen vertrugen wir uns prima.
    
    Ich weiß auch nicht mehr genau wie das an diesem bestimmten Tag war, auf jeden Fall war ich in seinem Zimmer und suchte etwas ganz bestimmtes. Er saß an seinem Schreibtisch und war mit seinem Computer beschäftigt. Er zeigte mit seinem Finger nur stumm auf das Regal. Mit den Fingerspitzen versuchte ich gerade einen Karton vom obersten Regalbrett zu fischen, da kippte ein anderer zur Seite, bekam nach vorne Übergewicht und fiel herunter. Der Deckel sprang ab, und heraus kullerten eine große ...
    ... Anzahl von Plastikbeuteln, in denen bunte Stofffetzen waren.
    
    Robert, der erschrocken von seinem Schreibtisch aufblickte und das Malheur erblickte, sprang sofort auf, jagte mich zu Seite und fing hektisch an die Beutel wieder in den Karton zu packen. Ich wurde des Zimmers verwiesen und wußte immer noch nicht was genau ich eigentlich gesehen hatte.
    
    Dieser Vorgang geisterte in den folgenden Tagen immer wieder in meinem Kopf herum, bis ich beschloß, mir diesen geheimnisvollen Karton noch einmal genauer anzuschauen.
    
    Ein paar Tage später war die Gelegenheit gekommen. Mom und Dad waren auf einer Abendveranstaltung, Robert mit seinen Kumpels im Kino.
    
    Diesmal holte ich mir einen Stuhl zu Hilfe, enterte so den geheimnisvollen Karton, nahm ihn vorsichtig herunter und stellte ihn auf den Boden. Es waren so an die 25, vielleicht 30 Beutel darin. Als ich einen heraus nahm, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das waren Höschen. Genauer, Mädchenslips. Außerdem waren die Beutel von Außen beschriftet. Da stand zum Beispiel:
    
    Gabi Bxxx. -- 14.07.xx -- hinter der Turnhalle
    
    oder
    
    Anja Wxxx. -- 01.08.xx -- Waschküche
    
    Natürlich habe ich die Beutel auch auf gemacht. Die Höschen waren ordentlich gefaltet, aber, und das war nun wirklich weder zu Übersehen noch zu Überriechen ... GETRAGEN!!!
    
    Mit diesem Fund hatte ich nicht gerechnet. Drei, vier, vielleicht fünf Beutel öffnete ich noch, staunte über das was ich sah und dachte nur noch: mein Bruder ... eine Fetischist ... ein ...