1. Hochmut kommt vor dem Fall (Teil 1)


    Datum: 27.07.2020, Kategorien: Schwule

    ... voll Mitgefühl und Wärme. Doch er musste auch seinem Instinkt nachgehen. Und dieser sagte ihm, dass es verdächtig ist, dass ich nur ein Zimmer weiter an einem Roman schreibe – einen Roman in dem eine Femme fatale ihren gewalttätigen Ehemann ermordet – und nichts davon mitbekommen zu scheine, wie mein Liebster sich aus dem Glücksspiel des Lebens zurückzieht. Mein fehlendes Alibi, die Möglichkeit und meine unterkühlte Art sprachen gegen mich. Das fehlende Motiv, die von innen verschlossene Badezimmertüre und der Tathergang – sprich die offensichtlich selbst zugefügten Schnittwunden an Sebastians Pulsadern – konnten mich jedoch schließlich eindeutig entlasten. Nichtsdestotrotz konnte mir der Hauptermittler meine Emotionen unter dem Druck seiner harten Anschuldigungen entlocken, was im Endeffekt dazu geführt haben dürfte, dass ich auch etwas seiner Empathie zum Vorschein bringen konnte. Erst die offenen Gespräche, dann die offenen Reißverschlüsse. Nachdem wir uns trotz Ende der Ermittlungen in einer Bar erneut über den Weg gelaufen sind wurde der beim Katz-und-Maus-Spiel entfachte Funke schließlich zu einem Feuersturm, mit jede Menge Alkohol als Brandbeschleuniger. Das heute ist bereits meine vierte Nacht bei ihm. Mittlerweile weiß ich was er mag. Zum Frühstück, im Kino und vor allem im Bett. Mit Sebastian hatte ich nie so guten Sex und vermutlich hatten wir ihn deshalb auch eher selten. Mit Tobias hingegen konnte man Sex zu allem kombinieren. Zum Frühstück. Im Kino. Und auch ...
    ... wenn wir gerade erst Sex hatten, so schien sein Appetit stets ungezügelt. Er schreckte auch nicht vor Spielzeug zurück. Wie dem Dildo der im Fach unter der Lade mit der Pistole liegt, die natürlich vorbildlich in einer Kassette mit Zahlencode liegt. Pragmatisch wie Tobias in der Küche und manchmal auch im Bett vorgeht, sollte man aber vermuten, dass er nur eines der vier schützenden Zahlenrädchen weiterdreht, um schnell an seine Waffe zu kommen, sollte er sie einmal brauchen. Raubkatzenartig spanne ich meine vom täglichen Crossfit trainierten Muskeln an und versuche so lautlos wie möglich den direkten Weg über den nackten und unverhüllten Körper meines Gespielen zu nehmen, um aus dem Bett zu kommen. Gerade als meine bloßen Fußsohlen auf den leicht kitzelnden Teppichboden seines Schlafgemachs aufsetzen und ich mich über meine zirkusreife Darbietung erfreue, packt mich seine starke Hand und zieht mich ruckartig zu ihm zurück aufs Bett. Verschlafen und mit kaum geöffneten Augen raunt er mir zu: „Willst du dich etwa heimlich aus den Staub machen, Peter?“ Verschmitzt lächle ich ihn an und herausfordernd löse ich mich im Nu aus seinem festen Griff und mit einem Satz springe ich auf seinen Körper auf. „Falsche Schlussfolgerung, Herr Gesetzeshüter. Ich muss nur mal eben aufs Klo. Wenn du es schaffst diese Minute wach zu bleiben, kannst du die Ermittlungen aber wieder aufnehmen. Wie wäre es mit einer Leibesvisitation?“ Und so schnell ich meinen Körper auf seinen gedrückt hatte, so rasch ...