1. Bernd


    Datum: 26.07.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... „Ja? Du willst doch aber heute nicht all deine Komplimente rumschmeißen und hoffst, dass ich darauf reinfalle?" „Hey, das ist wahr. Die ganze Zeit gucke ich zu dir hin und warte, dass sie mal so einen langsamen Song spielen wie diesen. Oder magst du es nicht, wenn ich dich zum Tanzen aufforder?" „Oh doch, sehr sogar!", lächelte ich ihn weiter an.
    
    Auch der zweite Song, den der DJ aussuchte, war etwas langsamer, aber doch schon schneller als der gerade Gespielte. Aber auch den packte Bernd noch. Er zeigte damit, dass er nicht nur rumruckeln konnte. Er hatte wohl tanzen gelernt, hatte wohl irgend so einen Kurs besucht, wie es oft am Ende der Schulzeit gemacht wurde. „Sag mal, könnten wir uns nicht auch mal in der Woche treffen?", fragte er da plötzlich. Ich wollte gerade antworten, da wurde ich von einer Bekannten angesprochen. „Oh Carmen, du hier, schön, vielleicht sehen wir uns ja nachher noch. Wie geht's dir denn? Müssen uns unbedingt mal wieder treffen!" So vergaß ich, Bernd zu antworten. Wir tanzten weiter, bis das Lied zu Ende war. Er brachte mich dann zum Sitzplatz, denn das Folgende war ihm viel zu wild, das mochte er wohl nicht.
    
    Dann saß ich bei der Gruppe, wir waren acht Leute am Tisch. Doch eine gute Stimmung wollte wohl nicht aufkommen. Ja, das war es, was ich als anders bezeichnet hatte. Sonst kam ein Wort zum anderen, alle lachten, waren vergnügt -- aber heute, nein, es war flach.
    
    So saß ich denn auf dem Stuhl, der mir heute auch unbequem vorkam, starrte ...
    ... auf dem DJ, der besonders toll sein wollte, versuchte dem blendenden, grellen Licht der flatternden Lampen auszuweichen, und fühlte mich gar nicht wohl.
    
    So gegen 2.30 etwa meinte ich, dass es genug war. Bezahlt waren meine Getränke, ich zwängte mich in meine Jacke, verabschiedete mich und ging. Draußen vor der Disco war alles in hellem Licht eingehüllt. Einige Gruppen standen davor und diskutierten, doch sonst war alles ruhig. Ich überlegte, sollte ich den längeren Weg gehen oder das Stück durch den Park. Letzteres war manchmal gefährlicher, aber jetzt um diese Zeit war da ja auch niemand mehr. Ich sollte es einfach machen, immerhin kam ich dann zwanzig Minuten früher zu Hause an.
    
    Ich tat es und machte mich auf den Weg. Erst war die Straße noch gut ausgeleuchtet, doch bald waren nur noch einige Lampen am Leuchten.
    
    „Hallo Carmen, warte!", hörte ich da plötzlich hinter mir. Und tatsächlich, Bernd kam mit flatterndem Mantel hinter mir hergelaufen. Als er bei mir war, meinte er: „Ich hätte ja gar nicht gedacht, dass du schon gehst. Sonst bleibst du doch auch länger. Huch. Darf ich dich nach Hause begleiten, du weißt, um diese Zeit kann es manchmal gefährlich werden." Ich musste lachen. „Ja gut, du darfst mich begleiten. Nein, ich freue mich, dass wir jetzt zu zweit sind." Und das war ehrlich, ich mochte ihn ja. Ich mochte überhaupt Leute, die nicht so viel redeten, die zärtlich waren und eine Frau nicht als Lustobjekt betrachteten, sondern als Menschen, die so viel Wert ...
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