1. Der Spielzeugmacher Teil 02


    Datum: 11.07.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... hatte sich seiner bemächtigt.
    
    *
    
    4 Monate später
    
    Wie an jedem Tag stand Martin auch heute mit seinen Schnitzereien auf dem Markt, in der ihm noch immer fremden Stadt und bot seine Ware feil.
    
    Freudlos war sein Leben geworden, er tat diese Arbeit nur, um für sein tägliches Brot zu sorgen.
    
    Haus und Hof hatte er nach Sophies Tod verkauft, er konnte nicht mehr an dem Ort leben, wo er mit seinem Weib so viele schöne Stunden verbracht hatte und alles um ihn herum an seine große Liebe erinnerte.
    
    Hier in der Fremde hatte er ein billiges Dachkämmerchen gefunden, düster, kalt und zugig war es, aber das störte ihn wenig.
    
    War er abends zu Hause, wollte er nur noch schlafen, vergessen, sich in eine Welt träumen, in welcher er mit Sophie und dem Kind glücklich war.
    
    Oft lief er des Nachts ruhelos durch die verkommenen, stinkenden Gassen der Stadt und schaute in die verhärmten Gesichter der Huren, welche sich für den Bruchteil eines Guldens an jeden verkauften.
    
    Er war getrieben von der Sehnsucht nach seiner Frau, hoffend, irgendwann nur einen Blick zu erhaschen, welcher ihn an Sophie erinnern könnte.
    
    Aber all die Nächte waren trauriger denn je und seine Einsamkeit wuchs mit jedem neuen Tag, den er ohne seine Liebste fristen musste.
    
    Immer öfter endeten diese Streifzüge in einer der vielen Spelunken, wo er beim Hopfensaft versuchte, Trost und Vergessen zu finden, auch, weil er keine wirkliche Besserung seiner Krankheit erkennen konnte.
    
    In einer dieser ...
    ... Nächte trat eine Frau an den wackligen Holztisch, an welchem er saß und bat mit sanfter Stimme: „Darf ich mich einen Moment zu euch setzen, Fremder?"
    
    Martin hob ein wenig den Kopf und sein schon glasiger Blick fiel auf eine Schönheit von Mitte 20, schlank, groß gewachsen und elegant gekleidet.
    
    Ihr fast schwarzes Haar war hochgesteckt und unter einem breiten Hut verborgen.
    
    Ein bis unter die Nase herab gelassener Schleier verbarg ihr Gesicht, bis sie diesen anhob.
    
    Volle, blutrot geschminkte Lippen wirkten fast unnatürlich zu ihrer weißen, porzellanfarbenen Haut.
    
    Der üppige Busen wurde gehalten von einem eng geschnürten Korsett, der Rest ihrer Kleidung versteckte sich unter einem weiten, bodenlangen Umhang, welcher mit einer prächtigen Brosche am Hals verschlossen war.
    
    Martin schluckte trocken. Seit Sophies Tod war dies das erste weibliche Wesen, welches er als solches zur Kenntnis nahm und es schmerzte ihn beinahe, als er linkisch und schweigend auf den freien Schemel ihm gegenüber zeigte.
    
    Die Fremde ließ sich einen Becher mit frischem Brunnenwasser bringen, ehe sie das Gespräch begann:
    
    "Mir wurde erzählt, ihr seid ein Schnitzer?", fragte sie mit Nachdruck in der Stimme.
    
    Es schien, als wolle sie keine Minute länger als nötig in der verräucherten Gaststube zubringen.
    
    Martin bejahte die Frage nur mit einem Kopfnicken.
    
    "Nehmt ihr auch Aufträge entgegen, die euch Kunden bitten zu erledigen?", wollte die Dame als Nächstes wissen.
    
    Martin war für einen ...
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