1. Der Spielzeugmacher Teil 02


    Datum: 11.07.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... durchqueren und würde direkt den Sumpf erreichen, von dem aus es noch wenige Minuten bis zu der Frau waren, welcher er so schreckliches Unrecht getan hatte.
    
    Würde sie ihm noch einmal helfen, ihn für die kommende Nacht aufnehmen und in ihrer Hütte schlafen lassen?
    
    Traurig krampfte sich sein Herz zum zweiten Mal an diesem Tage zusammen, es dürfte ihn nicht verwundern, würde Johanna ihn mit Verwünschungen zum Teufel jagen.
    
    Aber er wollte es wenigstens versuchen, sich erklären, entschuldigen.
    
    Was dann geschehen würde, sollte allein in Gottes Hand liegen.
    
    Der gehetzte Mann gönnte sich noch ein paar Minuten des Verschnaufens und erhob sich.
    
    Ein Blick zur Sonne sagte ihm genau, in welche Richtung er zu wandern hatte und seine Angst vor den Häschern ließ ihn einen zügigen Schritt gehen.
    
    Stunden verstrichen und die Sonne senkte sich bereits blutrot gen Horizont, als Martin endlich müde und zerschlagen den nördlichen Waldrand erreichte.
    
    Mit klopfendem Herzen betrat er die kleine Lichtung vor Johannas Hütte und betete, die Kräuterfrau möge ihn nicht sofort zum Teufel jagen.
    
    Als hätte er es mit der Kraft seiner Gedanken heraufbeschworen, flog in diesem Moment die kleine, krumme Tür der Kate auf und das rothaarige Weib stürmte ihm wie von Sinnen entgegen.
    
    Aber es war keine Freude, die sich in ihrem Gesicht abzeichnete, blanker Hass stand darin geschrieben.
    
    "Verschwinde!", keifte sie los. „Gib Fersengeld, verdammter Hund, ich will dich hier nicht sehen, ...
    ... nie wieder will ich auch nur ein Sterbenswort mit dir reden!"
    
    Ohne dass Martin auch nur eine Silbe hätte entgegnen können, bückte Johanna sich nach dem nächst bestem Stein und warf ihn mit aller Kraft in seine Richtung. Nur knapp verfehlte dieser sein Ziel.
    
    Aber schon Sekunden später spürte Martin einen schmerzhaften Aufprall über seinem linken Auge. Seine Haut platzte auf, Blut lief ihm über sein Gesicht -- Johannas zweiter Stein hatte getroffen.
    
    Erschrocken tastete er nach der klaffenden Verletzung und auch das Kräuterweib war für den Moment wie erstarrt, fast schien es, als hätte sie gar nicht treffen wollen.
    
    Kraftlos ließ sich Martin auf die Knie fallen, wollte Johanna endlich um Verzeihung bitten.
    
    Zögernd kam sie auf ihn zu und schaute auf das helle, rote Blut, welches aus der offenen Wunde quoll.
    
    "Johanna, bitte...", begann Martin mit bebender Stimme. „Ich weiß, ich habe dir großes Unrecht getan. Ich wusste es nicht besser, war voller Hass und Angst, nun, wo ich wieder bei Sinnen bin, flehe ich dich an: Verzeih mir!"
    
    Die Kräuterfrau stutzte. Noch nie in ihrem erbärmlichen Leben hatte ein Mann so offenen Herzens zu ihr gesprochen.
    
    Sie kannte seit ihrer Kindheit nur Beschimpfungen und Unrecht, sodass Martins Worte direkt zu ihrem Herzen drangen.
    
    Ihre großen, grünen Augen füllten sich mit Tränen als sie vor ihn hintrat und ebenfalls auf die Knie sank, um ihn wortlos zu umarmen.
    
    Schluchzend hielten sich die beiden in den Armen, froh, einander ...
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