1. "skrupellos" Kapitel III


    Datum: 02.07.2020, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... wohl als Zeichen verstanden haben, denn sie schlurfte heran.
    
    „Möchten Sie noch was?“.
    
    „Klar, bringen Sie mir einen untreuen Ehemann“.
    
    ***
    
    Mit großem Abstand zu seinem Haus parkte ich das Auto und wartete. Es war kurz nach acht Uhr morgens, als er in seinem silbernen Saab das Grundstück verlies.
    
    Verschlafen öffnete Julia die Türe, wurde aber sofort hellwach.
    
    „Was willst Du hier, bist Du verrückt? Wenn er zurück kommt und dich sieht...“.
    
    Sie zog mich in die Diele.
    
    „Zieh Dich an, wir müssen weg“, sagte ich und während sie duschte und sich anzog, erzählte ich ihr über das gestrige Gespräch mit dem Anwalt.
    
    um ehrlich zu sein, ließ ich einiges aus, aber Julia war schlau, sie würde sich ihren Teil sowieso denken...
    
    Es sprach für Julias Auffassungsgabe, dass ich unser Vorhaben und ihre Rolle darin nicht erklären musste.
    
    wir griffen auf
    
    einen
    
    Lehr
    
    satz aus Mee´s
    
    Schulung
    
    zurück.
    
    „
    
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    as begehrt
    
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    as was er sieht,
    
    nur was er sieht wird er begehren, nichts anderes meine Damen
    
    “.
    
    Mee, unser aller
    
    Dozent
    
    in für den
    
    Gebrauch von
    
    Männern…
    
    „Fährst Du mich, oder soll ich ein Taxi nehmen“, war die einzige Frage die Julia stellte.
    
    Auf der Straße umarmten wir uns.
    
    „Viel Glück“, sagte ich.
    
    „Brauch ich nicht meine Schnecke“, antwortete Julia selbstbewusst und erfolgsverwöhnt und zwinkerte mir zu.
    
    weiß
    
    schon,
    
    das
    
    s
    
    Du Mist gebaut hast, aber ich bin ja da, sollte das ...
    ... heisen...
    
    Und als ich in mein Auto stieg: „Ich werd erst gegen 11.30 Uhr ins Gericht kommen“.
    
    Julia würde mit einem Taxi fahren.
    
    ***
    
    Ziemlich genau gegen halb Zwölf betrat ich den Gerichtssaal.
    
    Ich könnte nicht sagen, was ich erwartet habe, aber sicherlich nicht diese Situation.
    
    Totenstille und … Papa war nicht im Saal.
    
    Staatsanwalt, die Richter, der Rechtsanwalt, alle saßen mit unbewegten Mienen da, schauten ins Leere und warteten.
    
    auf was? Keine Ahnung,...was war hier los?...
    
    Julia saß gelangweilt in der ersten Reihe und betrachtet ihre Fingernägel. Sie hatte die Beine übereinander geschlagen und ihr knielanges Kleid ließ nur wenig mehr als eine Vermutung ihrer makellosen Beine zu.
    
    Ab- und an wanderte der Blick des Anwalts zu ihr, aber auch einmal zu mir.
    
    Er schaute mich an und schloss für zwei Sekunden seine Augen, wie um zu sagen: „Läuft“.
    
    Der Vorsitzende schaute irgendwann auf seine Uhr. „Meine Herren, machen wir Mittag und setzten die Verhandlung um 13.30 Uhr fort.
    
    In dem Moment, als er sich erhob, betrat ein Herr, um die 50, grauer Anzug, eiligen Schrittes den Saal.
    
    Der Vorsitzende setzte sich wieder.
    
    „Nun Doktor, was können Sie uns sagen“.
    
    Der Mann zuckte mit den Achseln und sprach: „Ich kann es nicht ausschließen Herr Vorsitzender. Der Angeklagte, könnte durchaus, wohl auch wegen der Aufregungen und da ein starker Raucher, Herzrhythmusstörungen haben. Ich würde ihn gerne ein paar Tage in eine Klinik zur Beobachtung ...
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