"skrupellos" Kapitel III
Datum: 02.07.2020,
Kategorien:
Macht / Ohnmacht
„Ich will Dich Julia“, sagte er sehr direkt, als sie wieder Zuhause waren und sie nickte und wollte in das Badezimmer.
„Würdest Du mir eine besondere Freude machen und erst danach Duschen?“, bat er und sie schaute ihn fragend an, als er aber keine weiter Erklärung hinzufügte, nur noch einmal „bitte“ sagte, zog sich aus und legte sich auf das Bett.
Ihre lockigen Haare stimmungsvoll auf dem weißen Kissen ausgebreitet, die Beine leicht gespreizt, sah er die zierliche Öffnung, nur unzureichend verdeckt durch einen durchsichtigen Flaum.
Was für ein erotisches Bild dachte er und hörte sich erregt keuchen und als er seinen Kopf beugte, konnte er zum ersten Mal bei ihr einen schwachen Intimgeruch wahrnehmen und mit seiner Zunge erschmecken.
Es war zuviel des Reizes und unbeherrscht hatte er sie genommen und während der gesamten Dauer des Beischlafs hatte sie, auf eine unschuldige, unbekümmerte Art geschwatzt und war er zu Beginn verblüfft, vielleicht sogar irritiert, wechselte es schon nach kurzer Zeit in pure Erregung und gebannt hörte er ihre Worte, obgleich es doch vielleicht weniger die Worte, als vielmehr ihre Stimme war, die ihn betörte...
„
Mach ich auch alles richtig? - Liege ich so gut für Dich? - Du musst mir sagen, wenn ich etwas falsch mache, ich will doch das es dir gefällt - es doch soll schön für dich sein, so schön wie mit keiner andern Frau - wirst Du wieder in mir kommen? - Es ist auch für mich schön, wenn Du ... ich spüre dann wie sehr Du mich ...
... liebst...
...immer näher hatte er sein Ohr an ihrem Mund geschoben, bis er schließlich die Bewegungen ihrer Lippen spüren konnte, nur ihrer Stimme lauschend, hatte er längst die Kontrolle über seinen Körper verloren, war es schon geschehen, viel zu früh und während er ejakulierte, wieder, wie in den Nächten zuvor, wurde sein Penis von einer unsichtbaren Hand gepackt, gedrückt, gepresst und entfesselt schrie er seine ausfliesende Leidenschaft raus.
Schwer atmend war er von ihr gerollt und lag bewegungslos auf dem Rücken. Es war einmal mehr mystisch, unerklärlich, eine Offenbarung gewesen.
Ärgerlich nur, er war sehr schnell, zu schnell gekommen.
„Du wirst alt, mein Alter“, murmelte er, seufzte ein letztes Mal und schlief doch zufrieden ein.
***
Sie mussten ihn erwartet haben. Völlig überraschend wurde eine Kapuze über seinen Kopf gestülpt und ohne Gegenwehr in einen Lieferwagen gestoßen.
„Das ist Freiheitsberaubung und nach § 239 b Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe bis zehn Jahren...“, dumpf hörte sich seine Stimme unter dem Stoff an und atemlos hatte er diese Worte gesprochen, als ihm ein Ellenbogen in die Rippen fuhr und ihm die Luft nahm.
„Na bravo, Paragraph 223 StGB Körperverletzung kommt nun auch noch dazu, das ergibt eine Gesamtfreiheitsstrafe von...“, und wieder bekam er einen Schlag in die Seite.
Als er wieder sprechen konnte sagte er: „Ich bin Herbert Wallin, vorsitzender Richter am Landgericht München“.
Doch niemand antworte.
Sie ...