1. Junge Liebe Teil 09


    Datum: 30.06.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... hatte er einiges, worüber er nachdachte und ein wenig fragte sie sich, ob sie vielleicht eine Schippe zu viel Kohle ins Feuer geworfen hatte. Auch schon, bevor die Pferde mit ihr durchgegangen waren. Aber als sie gemeinsam gekommen waren, hatte sie in seinen Augen gesehen, dass sie ihm gehörte. Und das war eigentlich alles, was zählte.
    
    Die Situation war eigentlich nur komisch, weil da noch immer der arme Kenni in ihrem Rücken saß und sich vermutlich ziemlich unwohl fühlte. Und so oder so musste sie sich irgendwann aufraffen und daran etwas ändern.
    
    „Patrizia", sagte sie daher gerade laut genug, dass es auch Kenni hoffentlich aus seinen Grübeleien riss.
    
    Peter öffnete die Augen und sah sie mit einem schwer deutbaren Ausdruck in den Augen an.
    
    „Patrizia?", fragte Kenni von hinten mit etwas krächzender Stimme.
    
    „Die Frau, die sich für meinen Peter interessiert und ‚zufällig' die Schwester dieses Flachwichsers aus der Disko ist", rekapitulierte Nadia. „Ich glaube, ich will mehr über sie wissen, bevor ich ihr die Augen auskratze."
    
    Peter zuckte mit keinem Muskel und sein Ausdruck veränderte sich nicht. Er hatte sich in irgendeiner Form für irgendetwas entschieden. Da war kein Zweifel, wenn auch eine gewisse, zurückgehaltene Unsicherheit. Vermutlich bezüglich der ‚Richtigkeit' seiner Entscheidung.
    
    Unbehagen und angespannte Erwartung rangen in ihrer Brust miteinander. Er musste das ohne jeden Zweifel in ihrem Blick erkennen können.
    
    Aber weswegen eigentlich ...
    ... Unbehagen?
    
    Bestand irgendein Zweifel daran, dass sie alle Entscheidungen von Peter mittragen würde? Hatte sie irgendwelche Skrupel, selbst die abartigsten Dinge für ihn zu tun, wenn er es sich jemals wünschen sollte? War da Angst, dass er etwas fordern mochte, dass sie nicht geben wollte?
    
    Nein.
    
    Da war nur die Furcht vor einer Zurückweisung durch ihn. Nur die kopflose Panik, die sie überfiel, wenn sie sich vorstellte, ohne ihn sein zu müssen.
    
    Aber wenn sie sich auch nur im geringsten auf ihre Instinkte und Wahrnehmungen verlassen konnte, drohte ihr aus in dieser Richtung nichts.
    
    Das Unbehagen hatte einen ganz anderen Hintergrund:
    
    Es hatte etwas damit zu tun, Peter
    
    wirklich
    
    die Entscheidungen zu überlassen. Ihn nicht weiter zu beeinflussen, sondern sich stattdessen an ihm zu orientieren. Wenn auch ohne sich dabei aufzugeben.
    
    Sie zögerte ganz einfach, sich nicht mehr wie ein intrigantes Miststück zu verhalten, die Fäden zu ziehen und Netze zu spinnen, sondern sich zu verhalten, wie es ihr in den Sinn kam und darauf zu warten, ob er sie gewähren lassen würde oder ihr Einhalt gebot.
    
    „Nach dem, was ihr mir über den Zusammenstoß mit Rene erzählt habt, mache ich mir mittlerweile auch so meine Gedanken über sie", unterbrach Kenni ihre Gedankengänge.
    
    Ihn und das vorherige Thema hatte sie beinahe vergessen.
    
    „Aber ich würde gerne vorher kurz was trinken. Und vielleicht kann Peter mir ein Shirt borgen...?"
    
    Seine Verlegenheit, als er die Sprache auf die ...