Wiener Geschichten 02 - Meisterstück
Datum: 20.06.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
Meisterstück
Bei Maximilians Eltern klingelte das Telefon. Sie wohnten im 6. Bezirk, in der Gumpendorferstraße, unweit der Millöckergasse. Im dritten Stock eines Mietshauses der Wiener Wohnbaugenossenschaft. Maximilians Mutter arbeitete halbtags als Kassierin bei Billa zwei Straßen weiter, sein Vater als Elektriker im Fernheizwerk Spittelau, einem der berühmten Hundertwasserbauten, im Neunten. Nie hätten sie gedacht, dass ihr Sohn auf dem alten Piano des k.u.k. Hof- und Kammer-Klavier-Fabrikanten Ehrbar, vererbt von Tante Grete, so fleißig spielen würde. Maximilians Mutter erhob sich, müde von der Vormittagsschicht, aus dem Wohnzimmersessel und ging in den Flur, wo der Apparat noch mit einem Kabel an der Wand hing. Maximilian lag in seinem Zimmer auf dem Bett und starrte an die Decke. Es war Dienstag, 14 Uhr. In zwei Stunden musste er zum Klavierunterricht.
Maximilian hatte ein Problem. Vor drei Wochen hatte er zum ersten Mal vor einer Frau onaniert. An sich wäre das nicht das Problem gewesen. Junge Männer tun dies gelegentlich, sogar die älteren. Maximilian aber hatte es nicht vor seiner Freundin getan, sondern vor Frau von Trotta, seiner Klavierlehrerin. Ihren Flügel hatte er vollgespritzt und sich danach entsetzlich geschämt. Nicht wegen der Sache an sich. Der Orgasmus war genial gewesen und Klavierlack konnte man leicht reinigen. Nein, seine Gedanken kreisten ohne Ende, weil er sich einerseits schämte, andererseits aber genau dies nochmal tun wollte. Vor seiner ...
... Klavierlehrerin abspritzen. Und eigentlich noch viel mehr.
Frau von Trotta war in all den Jahren, in denen sie ihn unterrichtete und in denen er vom Kind zum jungen Mann herangewachsen war, das Ziel seiner heimlichen Wünsche geworden. Am Anfang war es nur ihr Klavierspiel, das er bewunderte. Aber als seine Haare zwischen den Schenkeln zu sprießen begannen, empfand er auf einmal ein elektrisierendes Gefühl, wenn sie ihm beim Spiel über die Schulter schaute. Es war eine unbekannte Empfindung. Es war ein seltsamer Schauer, erzeugt von einer weichen Brust. Zuhause wurde daraus ein harter Schwanz. Er hielt ihn morgens erstaunt in der rechten Hand. In dieser Nacht hatte er seinen ersten erotischen Traum. Und ein feuchtes Bett.
Kurz nach seinem dreizehnten Geburtstag kamen die Erektionen regelmäßig und der Orgasmus wurde ein vertrauter Genuss. Pfarrer Ratzenböck hatte zwar eindringlich vor der Unzucht mit sich selbst gewarnt, aber Max und die Ministranten ließen trotzdem ihrer Lust freien Lauf. In kleinen Gruppen zu Viert oder Fünft trafen sie sich nach dem Katechismusunterricht im Wäldchen hinter der Kirche und zeigten sich gegenseitig die Schwänze, verglichen den Flaum der Schamhaare und hin und wieder traute sich einer. Der ließ sich anfassen und abwichsen. Max bewundert den Toni deswegen ein bisschen. Weil er auch am weitesten spritzte. Max behielt die Sache lieber in der eigenen Hand. Nur in die Hände seiner Klavierlehrerin hätte er sie gern gelegt.
Maximilian war in den ...