Ayla und Ella
Datum: 14.06.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... ein kleines Erfolgserlebnis, dass ich sein Alter kombiniert hatte. „Du kannst ihn haben!"
„Du bist aber großzügig. Vielen Dank!"
„Mein Fall ist er nicht. Ich will mit Typen auch reden können."
„Dicks all the way, aber sie sollten schon intellektuell sein. Meinst du das?"
Sie sah mich trocken an, und ich grinste, als hätte ich einen weiteren Sieg errungen."
„Ein Mindestmaß an Kommunikation fände ich schon nicht schlecht."
„Der hat vermutlich sowieso eine Freundin."
„Glaube ich nicht. Der sieht mir wie der typische Summerboy aus. Der angelt sich alle blonden, hungrigen Touristinnen, die ihm zwischen die Beine laufen."
„Dann bist du ja vor ihm sicher."
„Wieso?"
Ich zeigte auf ihre Haare: „Hungrig weiß ich nicht, aber definitiv nicht blond. Nach deiner Theorie wird der nicht auf dich stehen."
Wieder einen Treffer. Ich hatte einen Lauf.
Ich schob meinen Wagen mit meinem Koffer über den holprigen Asphalt, ihren hatte Ayla Marco hingeschoben, der ihn auch brav weiterschob. Er hatte sogar Anstalten gemacht, auch den Wagen von mir und meiner Mutter zu schieben. Aber wir hatten abgewunken. Abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie ein einziger Junge drei Gepäckwagen schieben sollte, konnte ich mein Gepäck auch selbst schieben.
„Was stellst du dich an? Der wird genau dafür bezahlt, dass er uns fährt."
So fies, wie ich Ayla beschreibe, war sie eigentlich nicht. Genau konnte ich auch nicht sagen, was sie ernst meinte und was nur ...
... gespielt war. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich oder mir oder Welt irgendwas beweisen musste und sich härter gab, als sie eigentlich war. Es fiel ihr auch selbst auf, und sie riss sich ein wenig zusammen.
Als wir nebeneinander in dem fetten, schwarzen SUV saßen und vom Flughafen auf die Autobahn in Richtung Norden fuhren, erfasste mich so richtig die Urlaubsstimmung. Palmen, diese spanischen Häuser, spanische Ortsnamen, die Wärme des späten Nachmittags, die graubraunen Farben. Aus dem Radio spanische Stimmen, die ich nicht verstand, und diese leichte Popmusik, die mir in Deutschland zu seicht klang, aber genau hierhin passte. Das gleiche Gefühl schien auch Ayla zu haben, denn sie sagte:
„Du musst mich für eine ziemliche Bitch halten."
„Wieso?"
„Weil ich hier so ablästere über den Typen."
„Marco heißt er, glaube ich."
„Marco. Genau. Ich bin eigentlich nicht so. Es ist nur, dass ich super viel Stress habe. Das ist echt eine brutale Welt da draußen."
Ich wusste erst nicht, welche Welt sie meinte. Die Autobahn von Malle sicherlich nicht.
„Jeden Tag habe ich es mit Leuten zu tun, die das einfach nicht verstehen. Die nichts aus sich machen, aber alles Mögliche verlangen. Die glauben, dass jeder nur darauf wartet, sie einzustellen. Auch wenn sie nichts können. Und wenn man sie am Hals hat, hat man nur Probleme mit ihnen."
Ich konnte mir nur vage vorstellen, was sie meinte. Aber sie sprach auch eher zu sich als zu mir, und ich hielt mich zurück mit meiner ...