1. Dreistes Verlangen


    Datum: 13.06.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... stimmte. Aber wir hatten eine traurige Gemeinsamkeit, die uns zusammenhielt.
    
    Aber heute, warum auch immer das Schicksal so mit mir verfuhr, änderte sich schlagartig alles.
    
    Während Paul mir noch weitere Wahrheiten an den Kopf knallte, öffnete sich die Restauranttür. Melanie kam herein. Ein Leuchten im Gesicht, wie früher. Wie lange vermisste ich das schon. Alte Gefühle begannen aufzukeimen. War schon im Begriff mich zu erheben.
    
    Aber ... mir blieb fast die Luft weg. Ihr folgte ihr Chef. Gut gelaunt und strich ihr über den Rücken. Es gab einen Stich. Peng.
    
    Diese Animosität zwischen den beiden schwang zu mir herüber.Jetzt wurde mir alles klar.
    
    "Emil, ist alles in Ordnung mit dir?"
    
    "Ja Paul, du hast recht, absolut recht."
    
    Paul blickte mich verdattert an. Damit hatte er nicht gerechnet. Da er aber nur Worte von mir erhielt, schaute er in meine Blickrichtung.
    
    Was wir jetzt sahen, war ein verliebtes turtelndes Paar, das in eine von uns aus nicht einsehbare Nische, einer Besonderheit des Restaurants, geführt wurde.
    
    "Emil, war das Melanie?"
    
    "Ja, das ist Melanie."
    
    "Lass uns zahlen und gehen. Muss eh zurück zur Arbeit. Willst du heute Abend mit mir ein Bier trinken?"
    
    "Paul, danke lass mal gut sein. Hab doch eine Verabredung. Jetzt bin ich frei."
    
    Wir zahlten und gingen hinaus.
    
    Bin ja nicht päpstlicher als der Papst, aber irgendwie nahm ich Melanie diese Affäre übel. Mit ihrem Chef. Wer weiß, wie lange das schon so lief. Treu war ich nicht, lag ...
    ... unter anderem auch an ihrer ablehnenden Haltung mir gegenüber. In der Blüte meiner Lust konnte ich mich doch nicht verbiegen und tot stellen. Meine Säfte brodelten und wollten beruhigt werden.
    
    Ach egal, musste die Planung für die Geburtstagsfeier in Angriff nehmen und ein Angebot erstellen. Die Zeit bis Feierabend verlief dementsprechend schnell.
    
    Gleich würde ich sie wieder treffen.
    
    Xenia! Allein schon der Name ließ den kleinen Kameraden erwachen.
    
    Parkplatzsuche nach Feierabend gestaltete sich schwierig. Alle wollten in die Stadt, Einkäufe, Treffen ... So kam ich dann auch zehn Minuten zu spät. Das hasse ich. Pünktlichkeit ist oberstes Gebot bei mir.
    
    Ich blickte durch das Cafe, aber keine Xenia. So ein Mist. Na wenn ich schon mal hier war, konnte ein Cappuccino und ein Stück Torte nicht schaden. Soll phänomenal schmecken. Daher setzte ich mich an einen kleinen Tisch und wartete auf meine Bestellung. Beobachtete die Menschen um mich herum.
    
    Viele verliebte Paare, wieder ein Stich in meiner Brust, ältere Damen und ein Schwulenpaar. Beide sehr hübsch. Eine Schande, der Verlust für die Damenwelt, aber Chancenerhöhung bei mir. Drei Mütter mit ihren Kindern.
    
    Kinder, wir wollten welche, aber nach dem Unfall hat sich nichts mehr geregt. War besser so, nach dem Geschehen heute Mittag. Wer weiß, welcher Kuckuck mir ins Nest geflattert wäre.
    
    Während meinen Beobachtungen tippte mir jemand auf die Schulter.
    
    "Hallo Emil!"
    
    Leuchtende braune Augen schauten zu mir ...
«12...8910...21»