Lena
Datum: 11.12.2017,
Kategorien:
Romantisch
... wurde heißer, als es die sommerlichen Temperaturen erklären konnten. Die Zeit schien still zu stehen. Ein wundervolles Gefühl von Geborgenheiterfüllte uns, während gleichzeitig ein unbekannter Aufstand in uns tobte.
Jäh wurden wir von Geräuschen auf der Treppe aus unseren Träumen gerissen. Erschrocken krochen wir unter unsere Zudecken. Die Tür öffnete sich, "schlaft ihr"? flüsterte Tante Ilse in den Raum. "Ja" wisperte Charly zurück, Tante Ilse schloss die Tür. Wir lagen noch lange nebeneinander wach, bis wir endlich einschliefen. Am nächsten Morgen wachte ich an Charly gekuschelt auf. In dem Moment, in dem ich realisierte, dass meine Hand auf Ihrer Brust lag, räkelte auch sie sich wohlig, drehte sich zu mir, grinste mir ins Gesicht und bedauerte ehrlich "schade, dass du nicht Kevin bist". Sprang aus dem Bett und lief ins Bad. Ich war ganz und gar nicht ihrer Meinung, ich fand schade, dass SIE nicht Kevin war.
"Willst du hier übernachte"? Charly grinste frech rüber, nachdem sie mich fast vom Handtuch geworfen hatte. Hallo schnöde Welt, willkommen in der rauen Wirklichkeit. Abends im Bett musste ich wieder an Kevin denken. Er war der unbestrittene Star unserer Schule, von allen Mädeln umschwärmt, angehimmelt. Er stand in dem Ruf, ein unglaublicher Liebhaber zu sein, bei dem jedes Mädchen den Verstand verlöre. Er spielte in unserem Ort bereits in der ersten Mannschaft unseres Fußballclubs und es hieß, einige Talentscouts aus der Bundesliga interessierten sich heftig für ...
... ihn. Er sah wirklich toll aus, hatte eine Superfigur, groß, breite Schultern und den Charme von Bratt Pitt. Schon oft hatten Charly und ich unseren Phantasien freien Lauf gelassen, wie es wohl wäre, eine Nacht mit ihm zu verbringen. Wobei Charly immer wieder betonte, dass sie uns für das Traumpaar schlechthin hielt. "Ken und Barby" war ihr einziger Kommentar. Ken gefiel mir, Barbie empfand ich keineswegs als Kompliment.
Ich weiß nicht woran es lag, dass wir uns so konsequent aus dem Weg gingen, vermutlich hatte jeder vor dem Anderen Angst, abblitzen zu können. Das wäre an unserer Schule das AUS gewesen. Bis es dann doch funkte. Auf einem Fest im Nachbarort kamen wir uns unerwartet schnell und heftig sehr sehr nahe. Schon nach zwei Tagen wusste ich, dass Kevin der Mann sein sollte, mit dem ich erleben wollte, was ich "bis an mein Lebensende nie mehr vergessen würde". So der O-Ton Charly.
Ich erzählte meiner Mutter davon, wir hatten einen wirklich offenen, vertrauten Umgang miteinander. "Und du bist dir wirklich sicher, dass er derjenige ist welcher? Du weißt hoffentlich, welcher Ruf ihm vorrauseilt"? "Da ist viel Gerede und dummes Zeug dabei und selbst wenn, ein Mann mit Erfahrung hat doch auch was". "Wie willst du denn verhüten, du nimmst doch noch nicht die Pille"? "Ich habe schon Gummis besorgt, mach dir keine Sorgen - Oma". "Weh dir" drohte sie theatralisch, "du glaubst doch wohl nicht, dass ich mit einem Opa ins Bett steigen werde"!
Was dann folgte versuchte ich ...