Die Italienreise - Teil 1
Datum: 08.06.2020,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
... hatte. Und setzte hinzu, daß es mir furchtbar leid tue, falls dies schiefgehe.
Ich mußte fast weinen, als ich die Mail abschickte und an meine Eltern dachte. In dem Moment wäre ich doch noch beinahe umgedreht.
Der Name Nevelin thronte ganz oben auf dem riesigen Klingelpanel.
Ich zögerte. Dann gab ich mir einen Ruck und drückte den Knopf.
„
Ja?“ hörte ich eine männliche Stimme. Es war keine besonders schöne Stimme. Vielleicht lag das nur an der Sprechanlage. Wer weiß, wie sich meine eigene Stimme anhörte.
„
Der Engel“, sagte ich.
„
Nimm' den Aufzug zur obersten Etage!“
Ich behielt für mich, daß ich das auch so gewußt hätte.
Der Summer ertönte und ich stieß die Tür auf. Die Aufzugskabine kam bereits herunter, sah ich. Ich drückte den Knopf dennoch.
Als sich die Aufzugstür öffnete, war die Kabine leer. Das 'Ehepaar Nevelin' hatte sie demnach für mich hinuntergeschickt.
Ich stieg ein und drückte den Knopf für die oberste Etage.
Penthouse
stand da.
Vielleicht waren die Nevelins doch noch ein Unternehmerehepaar.
Der Aufzug spie mich in einer Art Lobby aus.
Ein Vorraum mit ein paar einfachen aber schönen Sesseln und Pflanzen in großen Kübeln. Eine Wand war eine Glasfront, die auf die geflieste Dachfläche hinausging. Es dämmerte, aber der Ausblick war immer noch atemberaubend.
An einer der anderen Wände war eine Tür, die offensichtlich die Wohnungstür war.
Die Tür stand offen.
Darin stand ein Mann in Hawaishorts und ...
... einem modischen Hemd, dessen Ärmel halb hochgerollt waren. Seine Füße steckten in Sandalen. Den Geruch eines ziemlich aufdringlichen Parfüms konnte ich bis hierher riechen. Der Mann mochte Ende zwanzig sein, wie angegeben, oder, wahrscheinlicher, eher Anfang dreißig. Er war durchtrainiert und sah gut aus.
„
Hallo, Engel“, sagte er.
„
Ich heiße Sandra. Aber Engel ist okay.“ Ich krümmte mich innerlich zusammen, weil ich fand, daß ich mich total unsicher anhörte. Gerade und hochaufgerichtet stehen zu bleiben, kostete Überwindung. Er schien meine Unsicherheit nicht zu bemerken.
„
Robert. Komm' rein!“ Er machte einen Schritte zur Seite, um mich an sich vorbeigehen zu lassen. Ich war so nervös, daß ich einen Luftsprung gemacht hätte, wenn er mich irgendwie angestupst hätte. Immerhin schaffte ich es, eine Art Lächeln zustandezubringen und nicht zu stolpern.
In meinem ganzen Leben war mir noch keine Situation so peinlich vorgekommen.
Er schloß die Tür hinter mir. „Geradezu“, sagte er.
Die Diele war klein aber elegant. Ich machte die fünf Schritte, die mich zu der gegenüberliegenden Tür brachten und stand in einem Raum, der am ehesten einem Atrium ähnelte. Wände aus Naturstein und Holz. Ein verglastes Dach. Große Pflanzen, Möbel, die mehr wegen ihrer Wirkung als wegen ihrer Wohnlichkeit ausgesucht worden waren. Ein überdimensionierter Couchtisch mit steinerner Platte stand in der Mitte des Raumes, niedrige, mehr exklusiv als bequem wirkenden Sitze sowie eine ...