Xara, die Kriegerprinzessin
Datum: 10.12.2017,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... einzige Person, die in diesem Turm schreien könnte, war Serene. Und es war Xaras Aufgabe, sie zu beschützen.
Während sie die Treppen hoch hetzte, überlegte Xara fieberhaft, was geschehen sein konnte. Waren Banditen eingedrungen, um die sagenhaften Schätze zu suchen, die angeblich im Turm versteckt waren? Nun, sie würde es bald wissen. Xara verdrängte die Grübeleien und konzentrierte sich auf das Laufen. Das tägliche Treppensteigen machte sich jetzt bezahlt. Als sie das Labor erreichte, war sie kaum außer Atem.
Die Tür stand noch immer einen Spalt offen. Xara zögerte keinen Augenblick. Das Verbot galt nur, solange sie keine Erlaubnis hatte. Und ein Hilferuf war alle Erlaubnis, die sie brauchte. Sie riss das Schwert aus der ledernen Scheide, warf den Gürtel von sich, stieß die Tür mit der Schulter auf und stürmte hindurch.
Was sie sah, war fast mehr, als sie glauben konnte. Serene war noch immer am Boden, aber sie lag auf dem Rücken und hatte die Arme in einer Abwehrhaltung nach oben gereckt. Über ihr ragte ein Wesen auf, wie Xara noch nie zuvor eines gesehen hatte. Da es sich nach vorne beugte, war es schwer, seine Größe exakt zu schätzen, doch war es bestimmt drei Meter oder mehr groß. Seine Haut war feuerrot und schien aus Schuppen zu bestehen, wie die eines Krokodils. Aus seiner Stirn wuchsen zwei nach oben gekrümmte, spitz zulaufende Hörner.
Xara handelte instinktiv mit den jahrelang antrainierten Reflexen der Kriegerin. Da stand klar erkennbar ein Feind. Ihn ...
... galt es zu besiegen. Mehr war nicht zu sagen. Mit einem einschüchternden Kriegsschrei stürzte sie sich auf ihn. Mit ihrem Fuß stieß sie rennend eine der Kerzen um, die im Kreis um das Monster standen und verwischte einige der gezeichneten Linien und Symbole auf dem Boden. Aus dem Lauf heraus führte sie einen wuchtigen Schlag gegen den baumdicken Oberschenkel des Wesens, um es zu Fall zu bringen.
Der Aufprall riss ihr beinahe die Waffe aus der Hand und dröhnte durch ihren Arm. Es war, als hätte sie auf einen Fels geschlagen. Um das Schwert nicht fallen zu lassen, griff sie mit der Linken zu und schwang die Waffe beidhändig. Sie hasste es, so kämpfen zu müssen, denn da sie beide Arme eng zusammen führen musste, presste sie damit ihre Brüste gegeneinander und nach oben. So sah sie aus, aus präsentiere sie bewusst ihre phänomenale Oberweite. Aber es half nichts. In diesem Kampf das Schwert zu verlieren, wäre fatal gewesen.
Das Wesen bewegte sich deutlich schneller, als sie ihm angesichts seiner Masse zugetraut hätte. Ohne nachzudenken tauchte sie unter seiner Pranke weg, die nach ihr gegriffen hatte, und brachte sich mit einem Sprung aus der Reichweite seiner langen Arme. Aber sie bekam keine Chance, sich zu sammeln. Das Monster setzte ihr nach und sie musste den Rückzug antreten. Ein weiterer Treffer ihrer Klinge gegen den Unterarm, als sie nur knapp einem Hieb auswich, zeigte genauso wenig Wirkung, wie der erste.
„Was ist das für ein Ding?", brüllte sie in Richtung der ...